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Alt 12.10.2008, 13:05
Mapa Mapa ist offline
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Standard AW: Lungenkrebs bei Kettenraucher

Liebe Kyria,
wie Du selber schreibst, "dass der Krebs höchstwahrscheinlich". Höchstwahrscheinlich bedeutet also: nicht sicher. Jeder weiß, dass Rauchen schädlich ist. Wie Susanne schon richtig geschrieben hat, gibt es unzählige Sachen, die ungesund sind. Niemand käme heutzutage auf die Idee, die Leute vor einem Handy zu warnen. Es gibt jedoch schon unzählige Untersuchungen darüber, die belegen, dass die Strahlung nicht zu unterschätzen ist, vor allem bei häufigem Gebrauch. Gerade Teenager tun manchmal den ganzen Tag nichts anderes. Würdest Du Ihnen deswegen das Handy verbieten? Das kann man beliebig fortführen: MacDonalds, Burgerking, usw.: verbieten. Zucker im allgemeinen: verbieten. Piercing und Tattoos: verbieten. Alkohol: verbieten. Fitnessstudios, die im Übermaß besucht werden und zu orthopädischen Schädigungen bereits in ganz jungen Jahren führen: verbieten. Solarium: verbieten. Autos, die über 100 fahren: verbieten. Arbeitsstellen, die krankmachende Stoffe herstellen oder selber im Gebäude haben: die werden nicht verboten. Wohnungen, die vermietet werden, gerade von sozialen Wohnungsbaus, in denen jahrelang der Schimmel sitzt: die werden auch nicht verboten. Man könnte hier noch viele Beispiele aufzählen. Ich kann mich erinnern, dass vor ca. 40 Jahren noch in Deutschland die Pflicht bestand, eine jährliche Röntgen-Reihenuntersuchung der Lunge durchzuführen. Inzwischen hat man schon längst festgestellt, dass der Schaden dadurch langfristig gesehen, wesentlich größer ist, als der Nutzen. Diese altmodischen Geräte haben mehr Krebs ausgelöst, als sich manche vorstellen können. Trotzdem wird niemand einen müden Euro vom Staat zurückbekommen, weil er durch diese nutzlose Anordnung einen Angehörigen verloren hat. Da wird sich dann herausgeredet, dass man nicht eindeutig nachweisen kann, woher der Krebs kam. Am einfachsten ist es dann natürlich, wenn derjenige auch noch geraucht hat. Dann hat man ja schon die beste Ursache gefunden.
Ich glaube auch nicht, dass Du Deinen Töchtern einen Gefallen tust, wenn Du Dich jetzt vielleicht zu sehr darauf versteifst, dass der Krebs durch das Rauchen gekommen ist. Je mehr Du Dich da reinsteigerst und mit Deinen Töchtern darüber sprichst, desto eher werden sie später mal, wenn sie vielleicht in einer Lebenskrise sind, selber mit dem Rauchen beginnen.
Ich kann Dich ja irgendwie verstehen. Man sucht nach irgendeinem Grund oder einer Idee, wie man es hätte verhindern können. Aber man wird trotzdem keine Antwort finden. Menschen, die sehr gläubig sind, können sich vielleicht leichter damit arrangieren.
Ich glaube, dass es hier auch noch einige Betroffene gibt, die trotz der Diagnose noch rauchen. Man sollte ihnen nicht auch noch ein schlechtes Gewissen machen, nach dem Motto: selber schuld. Man wird nie eindeutig wissen warum und wieso. Deswegen bringt die Grübelei auch nichts. Auch diese Grübelei macht übrigens auf Dauer krank. Auch wenn es sehr schwierig ist, versuche, Dir darüber keine Gedanken mehr zu machen, da Du nie eine eindeutige Antwort darauf bekommen kannst.
Liebe Grüße
Mapa
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