Einzelnen Beitrag anzeigen
  #4  
Alt 24.08.2011, 22:38
Benutzerbild von Thalamea
Thalamea Thalamea ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.04.2011
Ort: Sauerland
Beiträge: 16
Standard AW: Bitte um Hoffnungsschimmer - operiertes Adeno T4 mit anschl. Pleuraerguss

Bitte helft mir - bin nun völlig verzweifelt.
Nachdem mein Vater und ich gestern ein sehr gutes Gespräch mit dem Chefarzt hatten, konnte ich wieder neue Hoffnung schöpfen. Er hat uns erklärt, dass die erste adjuvante Chemo mit Platin nicht angeschlagen hat, daher hätte sich ein Rezidiv an gleicher Stelle gebildet. Von da ausgehend hätte der neue Tumor EINZELNE Zellen abgegeben - diese wären im Punktat gefunden worden, allerdings haben sich noch keine Metastasen irgendwo abgesetzt. Die Thoraxwand, das Rippenfell oder wie auch immer man das jetzt nennen will, ist noch frei. Es schwimmen also nur vereinzelt Zellen im Wasser herum. Im Gegensatz zur Aussage von letzter Woche erklärte uns der Doc nun, dass man abwarten müsse, ob sich die Zellen reduzieren und ob der Tumor kleiner würde, dann könnte man sogar über Bestrahlung und nochmalige OP nachdenken. Innerlich jubelte ich auf - das klang doch schon ganz anders als letzte Woche, als es hieß: nicht operabel, Bestrahlung ginge auch nicht.
Auf unsere vorsichtige Frage, ob denn noch Hoffnung auf Heilung bestünde, meinte er, er hätte gerade eine Patientin gehabt, die 3 Jahre lang Chemo bekommen hätte und seit neuestem krebsfrei wäre. Es gäbe sie, diese vereinzelten Fälle, auch wenn sie relativ selten seien.
Fast fröhlich gingen wir aus dem Gespräch - es klang doch schon positiv.

Heute - 2 Tage nach der 1. Runde Docetaxel - wurde meine Mutter nach Hause entlassen und ich habe den Brief gelesen. Mir fiel alles aus dem Gesicht und ich hoffe, ich konnte mein Entsetzen verbergen:
"Aufgrund der zytologisch gesicherten malignen Zellen in der Pneumektomiehöhle wurde eine PALLIATIVE Chemotherapie empfohlen."

Bedeutet das nun, dass uns der Chefarzt nur hingehalten hat?? Hat von OP und Bestrahlung gesprochen, weil er weiß, dass es eh nicht dazu kommen wird??
Bitte - was sollen wir nun tun? Der neue Tumor muss doch raus, ehe er noch mehr Zellen ablässt! Warum operieren sie nicht?? Wo liegt der Tumor überhaupt, wenn keine Lunge mehr vorhanden ist?? Der schwebt doch nicht im luftleeren Raum oder?

Ich bin total verzweifelt - bitte, das kann doch nicht sein, dass es keine Möglichkeit mehr gibt, eine Heilung anzustreben. Ich habe ja noch nicht viel aus unserer Famillie berichtet - aber es trifft uns wirklich hammerhart. Meine Kinder (4 + 6) sind eh schon stark verunsichert, da die Diagnose meiner Mutter und meine eigene, die noch recht ungewiss ist (evtl. Lebertransplantation), in etwa zeitgleich zusammenfiel und ich im ersten Moment immer nur daran denken konnte, was mit den beiden Zwergen wird, wenn auf einmal Mutter und Oma wegfallen... Ich muss dazu sagen, dass wir mit meinen Eltern in einem Haus wohnen - und meine Kinder wissen gar nicht, dass es auch Kinder gibt, wo die Großeltern NICHT mit im Haus wohnen... Für sie gehören meine Eltern mit zur engsten Familie, sie denken, das ist immer und überall so... Omi ist (habe ich manchmal das Gefühl) sogar begehrter als die Mama - ich weiß nicht, wie die beiden das überleben, wenn meine Mutter auf einmal nicht mehr ist.

Kann mir jemand sagen, ob eine Zweitmeinung sinnvoll ist? Oder machen wir uns nur was vor? Mein Vater (seit 40 Jahren Geschäftsführer einer BKK) kennt ALLE Befunde und weiß, was welche Diagnose bedeutet. Nur bei meiner Mutter schließt er die Augen vor der Wahrheit und denkt immer noch, das wird wieder. Die übliche Verdrängung, nehme ich an. Was nicht sein darf, kann nicht sein.

Sorry für die vielen Worte, aber ich kann nicht mehr klar denken. Ich muss mich hier einfach mal ausko.... Die Wut über die besch... Krankheit rausschreien.
Mit Zitat antworten