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Alt 16.03.2008, 17:52
MarkusF MarkusF ist offline
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Standard AW: Vom Gallenstein zum Bauchspeicheldrüsenkrebs

Hallo zusammen,

nach einiger Zeit will ich nun auch wieder berichten wie es um meine Mutter steht.

Sie hat nun die zweite Chemotherapie erhalten, dass war vor ca. 2 Wochen. Seitdem ging es mit Ihr stetig bergab. Schlimmste Entzündungswerte mit mehreren Herden im Körper. Drenaige wurde gelegt. Leberwerte drastisch verschlechtert. Intensivstation. Antibiotika schlagen nicht mehr an.

Wir haben uns alle entschieden, dass Sie keine Lebensverlängernden Maßnahmen erhalten soll, so wollte Sie dass und auch wir wollen unter keinen Umständen dass Sie leidet. Die Realität sieht anders aus.

Sie wurde nun vorgestern von der Intensivstation auf die normale Chirurgische Station gebettet. Hier in ein Einzelzimmer, ohne jedliche Gerätschaft. Sie schläft fast nur noch. Sie ist teilweise ansprechbar aber sehr sehr geschwächt.
Es läuft alles auf ein Leberversagen hinaus. Die Handinnenfläschen sind dunkel fleckig, die Augen sind vergilbt, die Haut wie vertrocknet, die Glieder sind aufgedunsen, Sie hat am Oberförber multible dunkel Flecken. Die Einstiche an den Fingern zur Zuckermessung sind dunkelblau...Sie will inzwischen kaum noch Besuch. Sie reagiert nur noch mit Kopfnicken oder -schütteln.
Sie hat sehr starke schmerzen beim Bewegen und bereits Juckreizungen am Rücken durch die lange Liegerei.
Als Sie sich heute erbrochen hat, war dies komplett grünlich, der letzte Rest gelblich, fast schon neongelblich . Der Urin ist total dunkel, bräunlich....Gott wie es mich zereist das alles mitanzusehen. SIe ist am 14. gerade 51 Geworden, dass auf der Intensivstation

Wenn ich daran denke, dass wir Sie vor zwei Wochen noch nach Hause holen wollten, weil Sie die Chemo ja so gut vertragen hat

Hier stirbt einer der meist geliebtesten Menschen von mir und es ist alles andere als schnell und schmerzlos. Wie oft habe ich in den letzten Tagen nun von meiner Mama gehört, dass Sie nicht mehr mag....Sie nicht mehr kann.

Ich, der Ihr immer wieder Mut machte, Sie aufbaute wenn Sie nicht mehr konnte...ich weine ununterbrochen. Ich habe festgestellt, dass SIe bereits aufgehört hat zu weinen...teilweise habe ich auch Zorn bei Ihr bemerkt...Zorn auf alles.

Der einzige Trost den ich erhalten konnte, war der des Onkologen, der uns sagen konnte dass bei einem Leberversagen oft das besagte eisnchlafen eintritt...die Häufige Schläfrigkeit und das Deliriumartige sind bereits Vorboten.

Diese Hilflosigkeit ist so lähmend. Wer hat gedacht, dass als wir die Diagnose am 31.01.08 erhalten hatten, mit Tumormarkern die gerade mal 3 Fach erhöht waren (Ca 19-9, 101,9), dies alles so dramatisch verläuft???

Mama, ich liebe Dich doch so sehr
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