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Alt 12.12.2012, 22:31
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remeni remeni ist offline
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Standard AW: Wie geht es euren Kindern? Gibt's Unterstützung?

Hallo,
mh, ich bin mir nicht sicher, ob man die Krankheit den Kindern gegenüber nicht zu sehr thematisiert.
So ein bisschen habe ich im Hinterkopf, dass zB. Überlebende eines Flugzeugabsturzes, die nicht psychologisch behandelt wurden, das Ganze schneller und mit geringeren Problemen verarbeiten konnten.

Also jetzt bei meiner Krebserkrankung habe ich meinen Kindern nur soviel erzählt, wie die Situation erfordert. Meine kleinen Kinder waren 6 und 8 in der Akutphase. Sie haben verstanden, dass ich schwer erkrankt war und regelmäßig Behandlungen bekam (Chemo), wonach ich schwächer war, es mir manchmal nicht gut ging und mehr ihre Unterstützung brauchte. Das war völlig ok für sie. Als meine Haare ausfielen und ich meine Perücke trug, fanden sie es lustig. Noch heute wird manchmal einem Besuchskind erzählt, dass ich mal eine Perücke trug, weil ich krank war.
Ich glaube nicht, dass meine Kinder dadurch Schaden genommen haben. Ich habe es in Kiga und Schule gesagt, aber von den jeweiligen Lehrern habe ich nie was gehört, dass es Probleme wegen meiner Krankheit gegeben hätte.

Meine große Tochter war bei meiner Diagnose 18, sie hat auch die Krankheit und Tod meiner Mutter und Schwiema erlebt und wusste so sehr genau, WAS ich habe. Aber auch sie war jetzt nicht wahnsinnig erschüttert. Sehr besorgt und rührend in ihren Bemühungen um mich, aber auch ihr gegenüber habe ich nicht jedes Detail erzählt. Sie hat mich stark erlebt, die eine ernste Krankhaft anpackt. Ich denke sogar, ich habe ihr eine große Portion Mut und Selbstvertrauen mitgegeben.

Was erzählt ihr denn euren Kindern? Gerade bei Erstdiagnose ist doch noch alles offen, wir sterben nicht in absehbarer Zeit und die Zeiträume, wo es chemobedingt nicht gut geht, sind sehr absehbar.

Ist die Krankheit fortgeschritten, sieht es freilich anders aus, aber darüber reden wir jetzt nicht, oder?
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