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Alt 12.01.2008, 18:26
Khayyaam Khayyaam ist offline
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom

Ihr Lieben!

Ich darf mich ganz, ganz herzlich bei Euch Allen für Eure lieben und vor allem informativen Beiträge auf meine Postings bedanken!!!! Sie haben mir bzw. natürlich uns beiden alle sehr, sehr geholfen! Momentan denke ich aber, daß es wohl besser sein wird, jetzt erst einmal alles sacken zu lassen! Das mit der psychoonkologischen Betreuung war selbstverständlich auch meiner Frau und mir bereits bekannt! Fast jede renommierte Klinik, die eine onkologische Abteilung/Station hat, hat auch mindestens einen Psychoonkologen angestellt. Bisher haben wir seine Betreuung aber noch nicht benötigt und daher auch noch nicht in Anspruch genommen. Erst jetzt, die letzte Zeit über, stellen sich sowohl bei meiner Frau als auch bei mir schwere bis mittelschwere psychische Beschwerden und Depressionen ein, die unbedingt von fachkundiger Hand behandelt werden müssen. Ich habe auch sofort Ende letzter Woche für uns beide einen Termin besorgt, um die Sache sofort anzugehen.

Bei uns beiden hat sich momentan das Problem eingestellt, daß wir einfach nichts mehr darüber hören und lesen wollen und können! Wir wollen also einfach nicht mehr darüber reflektieren und permanent mit der Krankheit konfrontiert werden. Irgendwann braucht ja schließlich auch jeder Mensch einmal Ablenkung und auch eine kleine Pause und Ruhe. Überall bei den Recherchen im Internet finden sich zur Therapie des kleinzelligen Bronchialkarzinoms nur Hiobsbotschaften, kein helles, hoffnungsfrohes Licht am Ende eines langen und schwarzen Tunnels! Momentan geht es meiner Frau aber gesundheitlich noch sehr, sehr gut! Sie verkraftet die Chemotherapien ausgezeichnet und wird hoffentlich auch mit den Belastungen einer sich anschließenden Strahlentherapie fertig werden. So hoffen wir beide zumindest! Was hinterher "vielleicht" einmal kommen könnte, kann lediglich der liebe Herrgott wissen! Wir beide beten und hoffen, daß meine Frau zu den wenigen Glücklichen zählt, - wie Michael schon ganz recht geschrieben hat! - bei denen sich eine dauerhafte Vollremission einstellen und sich der Krebs schließlich verkapseln wird. Wenn nicht, kann und muß man sich leider hinterher immer noch Sorgen bereiten und weitere intensive Überlegungen anstellen, was nun weiter zu tun sein wird. Das man sich aber schon im Vorfeld graue Haare wachsen lassen und permanent nur Unkenrufe ausstossen sollte, halten wir beide mittlerweile für vollkommen verfehlt. Wir beide sind durch diese übliche Herangehensweise an die schlimme Erkrankung ja mittlerweile seelisch vollkommen am Ende und finden fast keine Nacht mehr ausreichend Schlaf! Die Onkologen der Klinik in Hemer sind ja ebenfalls der Auffassung, daß man keineswegs in den Wahn verfallen solle, sich an die zahlreichen Horrorstatistiken im Internet zu halten und sich durch diese seelisch abbauen und herunterziehen zu lassen, da eben halt jeder Krebs individuell sei.

Viele liebe Grüsse

Friedrich

Geändert von Khayyaam (12.01.2008 um 18:55 Uhr)
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