Thema: Mein Opa
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Alt 22.07.2011, 13:36
EllaK EllaK ist offline
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Standard AW: Mein Opa

Hier ist wieder einiges passiert, was ich mir mal von der Seele schreiben muss. Zuhause gings mit Opa erstmal ganz gut. Anfang Juli hatte er mehrere Anfälle im Brustbereich. Er kam mit dem Notarzt in ein benachbartes Krankenhaus. Dort war der Chefarzt sehr nett, es kam dann raus, dass es epileptische Anfälle waren, die vom Unterbauch ausgingen. Das CT vom Schädel war negativ auf Metas. Eine Ärztin sprach allein mit meinem Opa und brachte ihm sehr schonungslos bei, was wir ja schon vorher wussten, dass er wohl die nächsten Monate nicht überleben würde. Er war anfangs sehr erschüttert, sie war die erste Ärtzin, die ihm das so direkt gesagt hatte, aber so richtig "verstanden" hat er es nicht. Danach gins ein paar Tage gut, bis er vergangene Woche erst erbrochen hatte, und dann innerhalb Stunden rapide abbaute. Er schlief fast nur noch, wenn er wach war halluzinierte er, es kamen starke Muskelzuckungen hinzu, er konnte nicht mal mehr ein Glas halten.
Er bekam gleich einen Platz auf der Palliativstation, dort bekam er Infusionen und die Ärztin vermutete, dass die Niere insuffizient arbeitet und das Morphium überdosiert wäre. Er bekommt jetzt andere Schmerzpflaster, ist nicht mehr ganz so verwirrt und hätte eigentlich nach Hause gedurft, wenn...ja wenn er gestern im EEG keine Auffälligkeiten gehabt hätte. Es lief gestern noch ein MRT und jetzt haben wir den Befund. Metastase in der Großhirnrinde. Er bleibt jetzt noch auf Station und bekommt wohl nächste Woche ca. 5 Bestrahlungen, damit die Zuckungen besser werden.
Gestern und heute war er sehr aggressiv mir gegenüber, obwohl ich mir sage, nimms nicht persönlich...treffen tut es mich doch.. Er ist zeitweise arg verwirrt und ich schaffe kaum noch den Spagat zwischen meiner Familie, Haushalt, Kindern, Terminen und meinem Opa. Momentan fahre ich morgens gleich nachdem ich die Kids an der Schule und Kiga abgeliefert habe los, etwa 45 Minuten ins Krankenhaus, bleibe solange bis ich die Kids dann wieder holen muss. Nachmittags kommt dann meine Mutter zu ihm ins Krankenhaus. Jedes Mal wenn ich ihm sage, dass ich jetzt wieder los muss, ist er mir beleidigt und schimpft mich....einerseits verstehe ich, dass er sich einsam fühlt, aber ich kann mich ja nicht vierteilen:-(

Was mach ich denn, wenn bald Ferien sind???
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