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Alt 27.07.2018, 12:48
blindthoughts blindthoughts ist offline
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Standard AW: Du wirst mir an jedem Tag den ich lebe, fehlen

Danke für Eure lieben Antworten.

Wir hatten 16 Monate Zeit, die wir intensiv genutzt haben. Ich habe viele Gelgenheiten genutzt um ihn und uns eine schöne Zeit zu machen. Trotzdem waren es 16 Monate voller Angst. Alle 6 Wochen musste er zum MRT.. und die Angst, dass ein Rezidiv auftreten könnte, war der ständige Begleiter.

Meine Familie und ich haben alles zum Thema Glioblastom gelesen, Betroffene, besonders Langzeitüberlebende kontaktiert, Spezialisten kontaktiert, wir haben alles versucht. Aber diese Krankheit ist so grausam und von heute auf morgen war mein Onkel halbseitig gelähmt, sprach nicht mehr etc. Die letzten vier Wochen lag er nur noch Zuhause im Bett und schlief unter einer Höchstdosis Morphium. Einen Abschied gab es somit nicht mehr wirklich. Ich saß an seinem Bett, hielt seine Hand und streichelte seine Haut.. ich wollte einfach da sein. Aber reden konnten wir nicht mehr, er konnte mich nichtmal mehr ansehen.

Diese Krankheit ist, wie ihr ebenfalls schon geschrieben habt, so grausam, so unberrechenbar und so aussichtslos. Trotzdem möchte ich es irgendwie schaffen, die schöne Zeit mit ihm in den Fokus zu stellen und mich an den Erinnerungen erfreuen statt an diesem riesigen Verlust kaputt zu gehen.

Aber es ist so schwer, nicht nur mein Leid, was mich täglich weinend zusammenbrechen lässt. Besonders das meiner Mutter (seiner Schwester) und seinen Eltern (meinem Opa und meiner Oma). Sie leiden zu sehen tut unendlich weh.

Meine Freunde können schlecht damit umgehen.. es ist ja „nur“ der Onkel.. und man hätte ja so lange gewusst, das er krank sei.. sie verstehen es nicht ..

Deswegen bin ich hier und freue mich umso mehr über Eure Antworten!

Geändert von blindthoughts (27.07.2018 um 12:51 Uhr)
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