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Alt 15.03.2012, 02:21
Norma Norma ist offline
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Standard AW: 3 Jahre nach Diagnose- jetzt Ehe kaputt

Ach menno!

Ich weiß, es wird dich nicht trösten, aber du bist wirklich nicht die einzige Brustkrebs-Erkrankte, der das passiert.

In den vergangenen 10 Jahren habe ich schon mehrmals davon lesen dürfen.

Nein, ich schimpfe jetzt nicht auf deinen Noch-Mann... denn das würde dir nicht helfen. Gefühle kann man nicht einfach ein- und wieder ausschalten.

Jedes Mal, wenn ich lese, dass ein Mann seine Frau nach der Diagnose betrügt, kommt mir immer in den Sinn:
"In guten wie in schlechten Zeiten".

Leider ist dieser Satz nicht für alle Männer gültig...

ABER: Trotz des fürchterlichen psychischen Schmerzes bei dir: Ich finde, du hast schon mal einen guten Anfang gemacht. Psychotherapeutin und medikamentöse Unterstützung... das ist doch schon mal was!

Halt noch ein bisschen durch! Die Tabletten brauchen einige Zeit, bis sie den Druck vom Herzen nehmen und den Kopf ein bisschen freier werden lassen!
Wirst sehen, mit Medis wird dieses Gefühl der Erniedrigung, Demütigung und "wertlos"-sein Denken bedeutend weniger.

Ich glaube nicht, dass seine Eltern entzückt sein werden, ihren längst erwachsenen Sohn wieder im Haushalt zu haben. Das ist schon eine gewaltige Umstellung für die alten Leutchen.

Tja, was soll ich dir noch schreiben? Ich kenne deine finanzielle Situation nicht und auch nicht, wie deine Kinder die Trennung aufgenommen haben.
Schön wäre ja, wenn sie zu dir halten würden und dir auch seelisch ein bisschen beistehen könnten. Teenager in dem Alter sind zwar meist mehr mit sich selbst beschäftigt, aber sie brauchen ihre Mama trotzdem noch sehr und du sie auch.

Und mach dir keine Sorgen über eventuellen schlechten Einfluss auf deine Gesundheit. Lass die Trauer und auch die Wut raus! Du hast alles Recht der Welt, sauer und verletzt zu sein!

Was mich wundert: Dass er nicht sofort bei seiner Geliebten eingezogen ist und stattdessen die Eltern gewählt hat.

Vielleicht ist er sich selbst noch nicht im Klaren?
Aber zwei Jahre sind zwei Jahre... da hat er geschwiegen bzw. seine Launen an dir ausgelassen.

So ein langer Vertrauensbruch wiegt schwer und man kann sich nie sicher sein, dass er, falls es zur Versöhnung kommen sollte, nicht erneut auf Freiersfüßen geht.

Übrigens waren alle Männer, von denen ich weiß, dass sie ihre kranke Frau verlassen haben... in der sogenannten Mitlife-Krisis; das heißt: zwischen 40 und 50 Jahre alt.
Scheint echt eine schlimme Phase zu sein...

Jetzt halte ich dir erst einmal die Daumen, dass DU möglichst bald die Kurve bekommst; nur an DICH und die Kinder denkst und den Gedanken an ihn nicht mehr zu nahe an dich herankommen zu lassen.

Dabei wird dir das Medikament mit Sicherheit bald helfen!

Der tiefe Schmerz wird dich noch länger begleiten, aber er bohrt dann nicht mehr so gewaltig.

Alles Liebe und Gute von Herzen!

Norma
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