Hallo,

mein Vater ist letztes Jahr im April an Speiseröhrenkrebs erkrankt. Er und meine Mutter sind seit über 10 Jahren geschieden. Seitdem leben meine Mutter, meine Schwester und ich über 200 km von ihm entfernt.
Die Nachricht hat mich wie in Schlag getroffen. Nie hätte ich gedacht das mal in meiner Familie so eine schreckliche Krankheit ausbricht.
Mein Vater sagte das ihm der Arzt nur noch 1,5 bis 2 Jahre geben würde. Ein Schock!

Ich und meine Schwester besuchten meinen Vater regelmäßig. Immer ging es ihm recht gut. Auch von der Chemo die er bekam merkte man ihm nichts an. Er sah lediglich etwas schwach aus.
Der Tumor ging zurück und er fasste wieder neue Hoffnung.

Im Januar diesen Jahres ging es ihm so gut wie nie zuvor. Er wollte wieder arbeiten gehen, sein Haus renovieren, eine Reise machen,... er hatte so viel vor.

Ende Januar plötzlich ein Anruf meiner Tante es ginge meinem Vater ganz schlecht. Ich konnte es nicht fassen,.. ein paar Wochen zuvor ging es ihm sooo gut.
Ich und meine Schwester fuhren direkt zu ihm.
Ich werde diesen Anblick nie vergessen. Er lag im Wohnzimmer in einem Krankenbett. Total abgemagert, zusammengefalln und blaß, man hat ihn kaum erkannt. Mein Vater lag da als wäre er schon tot. Ich war nur am weinen.
Ich konnte es nicht fassen. Ich und meine Schwester saßen den ganzen Tag an seinem Bett. Er konnte sich kam mehr bewegen und nicht mehr sprechen.

Doch als wir uns abends gingen und uns verabschiedeten (wir haben bei meinem Onkel übernachtet) öffnete er seine Augen, streckte seinen Hand uns entgegen und versuchte und tschüs zu sagen.

Als wir am nächsten Morgen wieder zu ihm kamen war er gestorben.
Es war der 03.02 , 9:50 Uhr.
Ich kann es bis heute nicht fassen. Es ging viel zu schnell. Niemand hatte damit gerechnet, noch nicht mal er.

4 Tage später war seine Beerdigung.
Es war die aller erste Beerdigung auf der ich war. Und es war mein Vater.

Nach der Beerdigung sind alle Verwandten abgereist.

Nun stehen ich (21) und meine Schwester (18) alleine da.

Er ist viel zu plötzlich gestorben. Nichts hatte er geregelt.
Er hat ein großes Haus, darin ist eine Wohnung vermietet, 2 Autos, viele Landmaschienen da er Landwirt war, ein paar Grundstücke etc.

Ich weiß nicht wo ich anfangen soll. Ich kenne mich mit dem ganzen gar nicht aus. Meine Schwester ist am Mittwoch erst 18 geworden und total unselbstständig. Sie kann mir nicht wirklich helfen.
Nur was soll ich machen? Ich fühle mich mit allem überfordert.

Ich habe mich einfach hingesetzt und alle laufenden Verträge wie Telefon, Internet, Zeitungs Abos etc. gekündigt.

Dann habe ich seine Fahrzeuge abgemeldet.

Den Erbschein den ich beantragt hab ist mittlerweile auch angekommen.

Aber was soll ich nun machen? Ich muss einen Zettel ausfüllen mit vielen Fragen damit sie den Wert des Erbes ermitteln können. Fragen die ich gar nicht verstehe. Angaben die ich gar nicht machen kann.

Woher soll ich wissen wie groß das Haus ist? Wie viele Grundstücke hat mein Vater??

Ich fühle mich so überfordert und allein gelassen. Ich weiß nicht wie ich weiter vorgehen muss, was ich alles tun muss. Wie verwaltet man ein Haus? Hab ich noch was wichtiges vergessen? Muss ich noch seine Lohnsteuererklärung machen?
Wie mache ich die? Brauche ich einen Anwalt? Könnte er mir weiter helfen?
Fragen über Fragen!

Kann mir igend jemand weiter helfen?