Einzelnen Beitrag anzeigen
  #4  
Alt 03.04.2013, 11:22
Benutzerbild von Geliplie
Geliplie Geliplie ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 15.02.2013
Ort: Hessen
Beiträge: 691
Standard AW: Lungenkarzinom

Liebe Sandra.
Mein Vater hat am 21.12.12 die Diagnose Darmkrebs bekommen, am 4.1.13 die Diagnose Lungenkrebs mit 2 Hirnmetastasen. Eine im Stammhirn, eine im Kleinhirn. Bei Hirnmetastasen ist es ein sehr fortgeschrittener Krebs. Das Wichtigste bei uns war die Bestrahlung, um die Hirnmetastasen zu "behandeln". Dazu hochgradig Cortison. Mein Vater bekam 12 Bestrahlungen, Ganzhirn.
Dann sollten 12 Chemoblöcke folgen (Folfiri + 5 FU). Block eins und zwei hat er geschafft, dann lag er morgens im Bett und wollte nicht mehr aufstehen, konnte nicht mehr aufstehen, nicht mehr essen und trinken. Von heute auf morgen, am Tag vorher war er noch im Baumarkt. Dann blieben uns noch 4 Tage. Gestorben ist er an den Hirnmetastasen, er bekam auch epileptische Anfälle zum Schluss. Auch seine Behandlung erfolgte "palliativ", also lebensverlängend, die Lebensqualität verbessernd, nicht mehr heilend.
Blicke ich jetzt zurück mit den Erfahrungen, die ich hier im Forum gelesen und mir angeeignet habe, würde ich heute sagen: keine Chemo! Zumal ja auch erst einmal hätte geschaut werden müssen, was die Hirnmetastasen sagen, sind sie zurück gegangen?? Die Chemo hat ihn umgehauen, Durchfall, es war entsetzlich, es war nicht schön. Hätte die Hirnsache Aussicht auf Erfolg gehabt, dann hätte man immer noch eine Chemo machen können. Aber gleich danach, 4 Tage später?
Hat man denn bei euch über Bestrahlung nichts gesagt? Mein Vater wurde notfallmäßig im Anzug bestrahlt!!

Ich wünsche euch jedenfalls viel Kraft!! Und ich hoffe, dass ich dir nicht zu viel Angst gemacht habe. Das wollte ich nicht. Ich habe es geschildert, wie es bei uns war und es war einfach schrecklich, weil es viel zu schnell ging.

Ganz liebe Grüße,
Geli
Ach so: mein Vater war 79 Jahre alt geworden.
Mit Zitat antworten