[Mapa]

Lieber Christian,
ich kann Deine Verzweiflung sehr gut verstehen. Es ist furchtbar, wenn der Mensch, der einem so nahe steht, sich durch die Krankheit immer mehr verändert und so leiden muss. Man kann Dich im Moment wahrscheinlich auch nicht trösten. Ich kann Dir daher nur raten, einfach die Zeit, die Euch noch bleibt, und ich hoffe, noch sehr lange, zu nutzen und ihr beizustehen in der schweren Zeit. Und empfinde Dein Leben nicht als sinnlos. Deine Mutter sieht das anders, sonst hätte Sie Dich gar nicht erst zur Welt gebracht. Sie möchte, dass Du glücklich bist und ein unbeschwertes Leben führst. Wenn sie Dich jetzt so leiden sieht, machst Du ihr das alles nur noch schwerer. Trauere nicht jetzt schon. Zeige ihr, wie sehr Du sie liebst. Und wenn es denn wirklich sein soll, dass sie gehen muss, dann lass sie in dem Gefühl gehen, dass Du Dein eigenes Leben weiterführen wirst, mit den Gedanken und Gefühlen, die sie Dich gelehrt hat und dass Du sie immer in Deinem Herzen tragen wirst. Ich weiß, dass das sehr schwer ist, aber Du würdest ihr damit den schweren Weg erleichtern, weil sie sich nicht zusätzlich noch Sorgen um Dich machen muss. Ich hoffe, Du verstehtst in etwa, was ich meine. Ich wünsche Dir sehr, dass Du einen Weg findest, mit Deinen Gefühlen umzugehen und die Kraft aufbringst, die Deine Mutter jetzt braucht.
Herzliche Grüße
Mapa