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Alt 02.05.2006, 00:13
Liz und Willy Liz und Willy ist offline
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Standard AW: Sterben , jeden Tag ein bißchen mehr

Hallo ihr Lieben

Piep noch von uns, in Gedanken habe euch den allerschönsten 1. Mai gewünscht auch wenn es mir nicht gereicht hat heute früher was zu schreiben. Es soll trotzdem gelten.

Jürgen - Nun kannst ne du musst sogar, den Hexenbesen zur Seite legen und die normale Kluft wieder anziehen, die Arbeitswelt hat dich ab morgen wieder. Das hört ja na recht ausgefüllten 2 Wochen an die du vor dir hast.

Danke für deine Wünsche, die werden wir brauchen.

Christa meine Liebe - nun soll doch mal endlich vorwärts gemacht werden, kann doch nicht sein dass der Histobefund immer noch nicht da ist, die Op. ist ja nun bald 2 Monate her. Drücken die Daumen, dass es nun endlich ein Resultat gibt. Dicken Drücker von uns beiden.

Beate - Jutta wird dir schon unsere Gedanklen weiter leiten, wir sind geduldig udn warten auf ein Piep nach der "Betriebsstörung deines PC's". Drücken dich in der Zeit dolle, teile es auf bis du wieder online bist okay.

Wuschi ich vermisse dich so sehr ... wo bist du?

Nun heute haben wir wieder gemistet, geputzt, gerichtet, so dass man das Zeug nur in Schachteln tun muss, die Schränke in der Küche sind fast alle soweit gründlich geputzt, dass man nur noch kurz auswischen muss. Haben zwar noch ein paar Schränke zu putzen, kann nicht sehr vieles machen, resp. es braucht einfach viel länger, weil es erstens nicht mehr so flott geht und zweitens, weil ich Pausen einschalten muss.

Dazwischen kam ein Überraschungstelefonat......

Unsere Marion, du Goldschatz, hat ja alle Hebel in Bewegung gesetzt, damit wir die Katzen während des Umzuges vorübergehend umplatzieren können. Unser Hilferuf aus der Schweiz ging somit nach Deutschland zu ihr, danach in weite Teile von Europa. So hat sich eine Dame aus Wien gemeldet, dass sie jemand in Basel kennt der sicher helfen könnte. Willy hat die Tendenz immer Umwege zu fahren wenn er wohin will, dass dies aber auch hier passiert war schon ein lustiger Zufall. Der Zufall war nämlich, dass die Dame aus Wien die genannte Frau in Basel nicht in Wien oder in Basel kennen lernte, sondern in Rom!!! Von da aus ging der Notruf wieder nach Basel! Sie hat dann angerufen und wir haben einfach nur noch gelacht, denn wir kannten uns schon seit Jahren, weil wir beide als Ehrenamtliche im Katzenbetreuungsdienst zusammen gearbeitet haben. Wir kennen uns auch von der Igelstationszeiten her. Zufälle gibt es.... Auch wenn sie keine Plätze hat für unsere Katzen, ihr hätten wir sie sicher in vollstem Vertrauen gegeben, so konnte sie mir doch ein paar Tipps geben, wie wir den Umzug für unsere Liebsten leichter gestalten könnten. Ihr hier im KK habt uns in den letzten Tagen soviel geholfen, und doch flaut diese Panik immer wieder hoch, so auch heute. Sie war in der Lage mir etwas von meiner Panik zu nehmen die sich vor allem heute irgendwie wieder breit gemacht hatte. Dafür war ich ihr heute sehr dankbar.

Die Hilfe die ihr uns aber gebt ist nicht wieder wett zu machen.....

Dies habe ich heute Nachmittag meinem Goldschatz Willy gesagt, er stand in der Küche, total in Panik, am heulen und verloren und verwirrt wie ein Kleinkind das seine Mami verloren hat. Er gibt sich die Schuld am ganzen, dabei habe ich ja nicht an die Vollmacht gedacht und nicht er. Es ist schwer zu glauben, dass es einem in einer ausserordentlichen Lebenssituation nicht gestattet ist einmal was zu vergessen.

Diesen Menschen wünsche ich einfach einmal, das ein Schicksal ihnen den gewohnten roten Lebensfaden nimmt und sie rotieren. Ich wünsche ihnen nicht das Schicksal selbst, sondern einfach eine Zeit lang verwirrt, unkonzentriert und desorientiert durch das Leben gehen zu müssen, weil der Kopf nicht mehr in der Lage ist alles so zu sortieren wie er es früher konnte. Ich wünschte sie könnten sich in die Situation versetzen seit Jahren immer auf der scharfen Rasierklinge laufen zu müssen, aufzupassen, um sich ja nicht zu schneiden und immer 1000% geben zu müssen auch wenn man nicht einmal mehr 5% hergeben kann. Für den Partner den Menschen den man über alle sliebt und nicht verlieren will um eines Tages als halbes Doppelpack da zu stehen, jeden Tag von neuem wieder von neuem Lebensmut, Kraft, Mut, Zuversicht udn Hoffnung zu geben, obwohl man selber zushen muss wie es immer wieder mehr abwärts geht. Aber wem erzähle ich das ihr kennt es ja alle welber zu gut.

Ach was denke ich da, grundsätzlich wünsche ich dies niemandem, ich wünsche mir einfach alt zu werden mit meinem Doppelpack und etwas mehr Menschlichkeit anstatt pures Paragraphenreiten.

Ich will einfach mal sagen dürfen es geht uns ..... aber es ist wie auf englisch "Don't cry out loud" am besten ausgedrückt. Unsere Schreie sind verstummt, wie die Tränen auch versiegen.

Die Schmerzen steigern sich... die Lähmungserscheinungen werden auch immer mehr und mehr und verschlechtern sich - weiss nicht wie lange ich es noch kann, aber ich weiss ich muss. Ich habe keine Wahl.

So nun gehe ich wieder an den nächsten Schrank ran, will noch den Tiefkühler abtauen.

Danke fürs Dasein

Alles Liebe eure im Tief befindlichen Liz und Willy im Doppelpack
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Willy 54 J. LK Pancoast Tumor Adeno. ES 8/02 ED 11/02, Radio-Chemo, Op. 2/03 seither Teilgelähmt, O2-abhängig
Liz MS im Rolli. Gebärm.ca. 8/05
Mami 10.4.1934 - 7.9.2009
inoper. Hirntumor 10/07, Blasenkrebs 1/09
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