Hallo Monika
und wie gut ich das kenne. Das schlechte Gewissen frisst mich auf.
Mein Kind sieht mich kaum noch, auf der Arbeit stapelt es sich, und besorgtes Nachfragen, wannn denn das und fertig ist, stürzen mich in tiefste Konflikte. Ich habe aber eigentlich Glück, arbeite von zu Hause aus, und kann mit relativ viel frei einteilen. Aber irgendwann muss es ja doch gemacht werden.
Und für die anderen sieht das manchmal so aus, als müsse ich immer verfügbar sein - sie ist ja da...
Mit dem Hund ist auch seit Ewigkeiten keiner mehr vernünftig gegangen, aber wer lebt schon artgerecht?
Am wenigsten mein Schwiegervater, der einfach nicht von der Welt kann.
Er ist so durcheinander und freut sich aber, wenn er mich sieht, weil ich die Einzige bin, die ihm Morphium geben darf.
Laut Hausärztin dürfte er diese Woche nicht überleben, aber das haben sie vor 3 Wochen auch schon gesagt.
Ich sage mir immer wieder, es kommen auch mal wieder bessere Zeiten, und geniesse meinen Capucchino nach dem Mittagessen - das lass ich mir wenn es geht nicht nehmen. Schaff dir kleine Inseln, tu dir mal was gutes. Es muss nicht alles perfekt sein.
Ist dir aufgefallen, dass die wirklich starken ganz oft die Frauen sind, die meistens im Verborgenen soviel leisten und zusammen halten. Wenn man das kann, kann man auch darauf stolz sein. Es ist wohl eine Lebneserfahrung, die man zwar nicht wirklich braucht, aber die einen auch wachsen lässt.
Halt dich tapfer und pass auf dich auf!
Alles liebe
Irm