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Alt 13.09.2006, 17:07
Richard_72 Richard_72 ist offline
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Standard AW: Meine Mutter hat Bauchspeicheldruesenkrebs

Liebe Charly,

ich kann mir vorstellen wie Du Dich fühlst. Meine Mutter hat vor zwei Wochen BSDK mit Bauchfellmetastasen diagnostiziert bekommen und ist nicht mehr operabel. Diese letzte Zeit ist sehr schwer gewesen. Ich würde Dir raten nach Hause zu fahren für eine Zeit. Ich selber lebe in Malaysia und bin jetzt bei meinen Eltern für zwei Wochen. Das tut uns allen gut. Zuhause wäre ich irgendwann verrückt geworden.

Eine Woche vor der Diagnose war nach Ultraschall und CT zunächst der Verdacht ausgesprochen worden. Das kam, nachdem ich im Internet mal unter BSDK nachgeguckt habe, wie ein ganz großer Schock. Da wird einem der Boden plötzlich unter den Füßen weggezogen. Eine Bauchraum-Spiegelung (Laparoskopie) mit eventueller Tumorentfernung war dann in Hamburg, wo meine Eltern leben, geplant gewesen, aber aufgrund unserer Recherchen und Empfehlungen haben meine Eltern dann das Pankreas-Zentrum in Heidelberg aufgesucht. Da haben wir nochmal etwas Hoffnung geschöpft, als die sagten, daß die Aufnahmen nicht so eindeutig seien, daß man eben sich das direkt ansehen müsse. Die haben dann auch die Spiegelung gemacht und mußten es aber auch dabei belassen. Das war hart. Meine Eltern waren nach dem Eingriff zum Nationalen Tumorzentrum (NCT), auch in Heidelberg, gegangen, um die weitere Therapie abzusprechen, und meine Mutter hat am letzten Freitag hier in Hamburg eine Chemotherapie angefangen (Capecitabine und Gemcitabin). Ihr geht's soweit gut, sie ist nachmittags ein bißchen müde, hatte anfänglich ein paar Kopf- und Bauchschmerzen nach der Chemo, aber das seien typische Nebenwirkungen.

Ich hoffe Deine Mutter hat ihre Chemo inzwischen auch gut überstanden, angeblich sind die Chemotherapien um so viel besser geworden, viel wirksamer und mit weniger Nebenwirkungen.

Du schreibst Deine Mutter sei fit und lebensfroh und lebe gesund -- ich hoffe, daß sie ihre tolle Haltung bewahren kann. Ich sage meiner Mutter -- vielleicht auch schon zu oft -- daß sie jetzt jeden Tag kämpfen muß und nicht aufgeben darf. Aber leider hatte sie schon vorher chronische Depressionen und nun habe ich das Gefühl, daß sie das alles verdrängt, so gut es geht, sich in ihren Alltag flüchtet. Das macht mich schon sehr traurig, weil ich immer an die kurze Zeit denken muß, die uns vermutlich nur noch zusammen bleibt.

Ich wünsche Deiner Mutter, Dir und Deiner Familie alles Gute -- viel Kraft und Hoffnung, die man hier nie aufgeben darf.

Liebe Grüße

Richard


PS: Die ganzen Behandlungsdetails weiß ich so nicht, aber wenn's jemanden interessiert, schreibt mir einfach bitte.
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