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Alt 22.07.2009, 12:00
Ed72 Ed72 ist offline
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Standard AW: Gibt es überhaupt Überlebende?

Ich hatte ja auch in meinem Thread Pleurales Mesotheliom: Mehrjaehrige(s) o. gar Langzeitueberleben(de) ? schon erfolglos nach Langzeitueberlebenden zum Austausch gesucht.

Nach langem hin u. her steht nun auch meine "grosse OP" in Heidelberg an, Prof. Dr. Dienemann spricht von recht guten Chancen fuer meine Verfassung u. Alter (36) u. fals alles gut geht koennte auch ich in ein paar Wochen vielleicht endlich auch mal etwas positives berrichten.

Ich persoenlich habe mich bisher ueber jede "techniche" Hilfe (fundierte Ratschlaege) ehr gefreut als das sie mich genervt haetten, die Entscheidungen, die es zu treffen gilt, sind ja auch nicht gerade einfacher Natur. Nun hatte ich das Glueck zwar eine Menge Beratung, aber Niemanden welcher mich in eine Richtung "zu stossen" versucht haette, das waere mehr als nur nervig gewesen (u. kaeme noch immer nicht gut an)

Auch ich schlafe u. "gammle" viel vor dem Fernsehen rum, meine Frau nervt das auch oft, aber davon zu reden das man keine Lebensfreude mehr hat nur weil man nicht mehr oft vor die Tuer geht, damit wuerde ich vorsichtig sein. Wir unternehmen dann "Ihrzuliebe" etwas, aber ich bin z.B ein Landmensch in der Stadt "gefangen", die ganzen Sehnswuerdigkeiten von Paris sind zwar nett anzusehen, aber in einer guten Phase wuerde ich gerne durch nen stillen Wald, um einen See oder auf einem Berg spazieren u. mir nicht nen kuenstlichen Park mit Hunderttausend Leuten teilen Von daher habe ich am TV mehr Freude u. es kommen ja hoffentlich auch wieder bessere Tage bei dennen ich mich mal wieder hinters Steuer setzen darf um das Leben ausserhalb der 4 Waende wieder in vollen Zuegen zu geniessen. Das "Zimmerhocken" muss nicht wirklich ein Zeichen von "keine Lebensfreude" sein. Bei Dir klingt da ja schon ein Wenig die Geringschaetzung seines Hobby's durch, sollange es IHM Spass macht u. seine Probleme vergessen laest oder ihn zumindest von Gruebeln abhaelt, hat das Videospiel aber ja auch was Gutes.

Und morgens aufstehen IST STRESS, sich um alles zu kuemmern zu muessen IST STRESS, mehrmals gefragt zu werden ob man mitessen will ist eins der schlimmsten Dinge die ich mir vorstellen kann, wenn sich beim Gedanken an irgendwas schon der Magen umdreht... Versucht seine (kalten) Gerichte im Kuehlschrank vorraetig zu haben, so das er sich SELBST voellig ohne Hinweise o. Nachfragen bedienen kann. An einem guten Tag sollte er allerdings auch mal den Hintern in den Supermarkt schwingen um sich selbst nen Vorrat anzulegen. Und wenns nur Schokolade, Salzstangen u. Haribo sind (Beispiel wie ich mich allen Ernstes als Erwachsener Mensch viele Tage ueber Wasser gehalten hatte - als wirklich sonst gar nichts mehr runter wollte). Bissle was sollte schon von seiner Seite kommen das ist klar, aber wenn zu viel "Hilfe" u. Nachfragen kommen, dann kommt wirklich irgendwann der Punkt an dem jede Frage nur noch nervt u. bei mir jedenfalls auch richtig zusaetzlichen Stress aufbaut(e).

Zu seiner Beruhigung: Nach der OP gibts "fuer uns" auch normalerweise keine Chemo mehr, aber eine Bestrahlung... ob diese bei der grossen Flaeche dann wirklich besser "vertragen wird" kann ich noch nichts drueber berichten. Kann Ihn da voll und ganz verstehen, ich denke nochmals Chemo wuerde ich auch nicht mehr mitmachen trotz jetziger Hoffnung u. neuem Lebensmut

Geändert von Ed72 (22.07.2009 um 14:41 Uhr)
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