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Alt 10.05.2012, 12:08
Carlotta76 Carlotta76 ist offline
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Standard AW: Ein Leben ohne meine Mama

Liebe Martina,

vielen Dank, dass Du mir geschrieben hast. Wir kennen uns nicht, doch vereint uns alle etwas: Der Verlust eines geliebten Menschen. Es tut mir sehr leid, dass Deine Mama verstorben ist.

Es ist so unsagbar schwer, diesen Verlust zu akzeptieren und sich ganz langsam - Schritt für Schritt - in ein neues Leben vor zu wagen. Ein Leben, das mir anfangs fremd vor kam und dies - größtenteils - immer noch tut. Deswegen auch der unbestimmte Artikel im Titel meines Fadens. Im Innern weiß ich, dass das "mein Leben ohne meine Mama" ist...Aber da muss ich mich noch hin tasten - für mich ist das ein langer Weg.

Ich denke, zu trauern ist ein Prozess. Er besteht aus verschiedenen Phasen, jeder durchlebt diese Phasen in einem unterschiedlichen Tempo und sicherlich gibt es immer wieder Rückschläge. Ich kenne das von mir auch, dass ich denke, vor einiger Zeit ging es mir besser als heute. Ich glaube, das ist zwar nicht schön aber ganz normal. Meines Erachtens sollte man in dieser Zeit des Trauerns möglichst nachsichtig mit sich sein. Ich schreibe das jetzt so, aber mir selbst gelingt das oftmals nicht. Ich meine, wenn Du das Bedürfnis hast, die Kleidungsstücke Deiner Mama noch aufzubewahren, tue das. Ich glaube, wir sollten uns eigentlich nicht schämen, wenn wir längere Zeit nicht zum Grab gehen, aber ich mache das auch.

Liebe Martina, ich möchte Dich ermutigen, hier zu schreiben. Die Möglichkeit, meine Gedanken und Gefühle nieder zu schreiben, tat und tut mir sehr gut. Und hier sind Menschen, die einen verstehen, weil sie leider eine ähnliche Situation durchleben oder durchlebt haben.

Ganz liebe Grüße

Carlotta
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