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Alt 16.03.2011, 09:30
Dreamthief Dreamthief ist offline
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Standard Sarkom, wie geht es weiter ?

Hallo Zusammen,
sorry das ich mich nur so kurz hier vorstelle aber die letzte Zeit war einfach zu grausam. Im Oktober letzten Jahres wurde bei meiner Schwester ein Hirntumor diagnostiziert. Die Meinungen der "Experten" gingen auseinander auf jeden Fall wurde sie im November in Hannover operiert weil die Ärzte davon ausgegangen sind, dass es sich um ein Hyphophüsenadeom handelt. Der operative Teil sollte den größten Teil des Adenoms entfernen und danach der Rest mit dem "Cyberknife" bestrahlt werden. Zu diesem Zeitpunkt war meine Schwester bereits sehr schwach weil die Hyphophüse total zerstört war und dementsprechend die Hormonversorgung massiv gestört war.
Bei der OP, während der gleichzeitig ein CT gemacht wurde, stellt der operierende Arzt fest, dass es sich nicht um ein Adenom sondern um einen bösartigen Tumor handelte. Er entfernte einen Teil des Tumors und sah, das der Tumor bereits nach oben durchgebrochen war.
Was danach folgte war ein auf und ab und einer Hiobsbotschaft nach der anderen.
Die Hystologie dauerte sehr lange. In dieser Zeit wurde meiner Schwester erst eine Drainage und dann ein Schand gelegt um den Druck in den Griff zu bekommen. Nach mehreren kleineren Operationen wurde sie dann zu Weiterbehandlung nach Marburg verlegt.
Dort, ca 3 Wochen nach der ersten Operation bekamen wir dann endlich das Ergebnis der Hystologie. Der Schock, es ist ein Sarkom der übelsten Sorte.
Von da an, waren die Meinungen der Ärzte komplett unterschiedlich. Einige empfahlen meinem Schwager meine Schwester einfach zum sterben nach Hause zu holen, andere sagten das Sarkome fast nie gut auf Bestrahlungen reagieren, es aber doch einige gibt die empfindlich sind und das er auf jeden Fall den Weg der Bestrahlungen gehen sollte.
Ein kontroll MRT zeigte zu diesem Zeitpunkt das das Sarkom die Lücke bereits wieder komplett geschlossen hatte und der Sehnerv an einem Auge war massiv befallen. Sie war praktisch nicht mehr ansprechbar.
Dann begann die Bestrahlung und wie ein Wunder, der Tumor schrumpfte nach 4 Bestrahlungen. Das Auge erholte sich zusehends, der Allgemeinzustand wurde immer besser und dann, bekam sie einen Befall mit einem Keim im Kopf. Die Bestrahlung musste sofort abgebrochen werden, der Schand, weil ebenfalls verkeimt, musst entfernt werden, eine Drainage wurde gelegt aber der Allgemeinzustand verschlechterte sich zusehends. Sie wurde in ein künstliches Koma verlegt und weil sie nicht wieder erwachen wollte, künstlich über einen Luftröhrenschnitt beatmet.
Diese Bilder werde ich nie vergessen!!!!! Womit eigentlich keiner zu diesem Zeitpunkt gerechnet hat passierte dann doch, sie kam wieder zu sich und erholte sich langsam. Ein neuer Schand wurde gelegt. Ein MRT zeigte, das der Tumor trotz Ausbleibens der Bestrahlung weiter geschrumpft war und so wurde sie in eine Rehaklinik verlegt um ihren Allgemeinzustand so weit zu stabilieren, dass sie die immer noch nötigen Bestrahlungen überleben würde.
Nach 5 Wochen Reha in der es ihr kontinuierlich immer besser ging, verschlechterte sich ihr Zustand in der sechsten Woche deutlich. Der Tumor war wieder gewachsen und so war die weitere Bestrahlung unverzüglich in Angriff zu nehmen. Das ist nun passiert und nach vier Bestrahlungen ist der Allgemeinzustand wieder deutlich besser.
Es folgen noch 6 Bestrahlungen der höchsten möglichen Potenz. Danach wird entschieden ob eine erneute Reha oder die Entlassung nach Hause folgen.
Es bestünde allerdings auch noch die Möglichkeit einer Hyphothermie Behandlung.
Hat jemand von euch Erfahrungen mit dieser Behandlung, weiss jemand von euch, wie die weitere Prognose (Erfahrungswerte) ist ?
Die letzten Wochen waren schaurig schön, Höhen und Tiefen haben sich immer wieder schlagartig abgelöst und jetzt, was passiert jetzt, die Heilung, eine Heilung auf längere oder nur auf kürzere Sicht ?
Für eure Erfahrungen, wenn ihr denn welche mit diesem so seltenen Krebs habt, wäre ich euch sehr dankbar.
Gruß
D.

Geändert von Dreamthief (16.03.2011 um 09:35 Uhr)
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