Einzelnen Beitrag anzeigen
  #38  
Alt 30.01.2013, 13:49
MaLe48 MaLe48 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 30.01.2013
Beiträge: 1
Standard AW: Krebs macht Ehe kaputt

Hallo Cica,
ich kann sehr gut nachfühlen, wie es dir geht, denn ich, bzw, wir haben ein ähnliches Problem. Mein Mann hat Leberkrebs (Metastasen auf beiden Leberlappen, also bislang inoperabel). Was eine Chemo (die 4. hat er überstanden mit sehr geringem Erfolg) angeht, so ist er, laut Aussage seines Onkologen austherapiert. Die Nebenwirkungen der Chemos sind derart stark geworden, dass eine weitere Therapie ausgeschlossen wird, weil er körperlich zu sehr verfällt. Jetzt, in wenigen Tagen, bekommt er eine "Sirth-Therapie" verabreicht. Das bedeutet, dass ihm mikroskopisch kleine Glaskügelchen mit radioaktiven Elementen direkt in den Leberbereich und über die Blutbahnen eingeführt werden, damit sie dort ihr... hoffentlich... zerstörerisches Werk an den Tumoren vollbringen können. Das Problem ist nur, dass mein Mann sehr negativ geworden ist. Man kann ihm förmlich von der Stirn ablesen, dass er. im Gegensatz zur Aussage seiner Ärzte, sich bereits aufgegeben hat. Bis jetzt habe ich stets versucht, ihm Kraft, positives Denken und was noch so möglich ist zu übermitteln. Hat alles nichts genutzt. Das Gegenteil war der Fall. Ich bin, da ich ja ständig mit ihm zusammenlebe (wir sind beide Rentner), immer nur der "Buhman". Die Folge war, dass ich vor zwei Tagen einfach nicht mehr weitermachen konnte. Geholfen haben mir Gespräche mit meiner Schwester, Schwägerin, Tochter und guten Nachbarn. Davon habe ich meinem Mann allerdings nichts erzählt... ich war einfach für zwei Stunden weg!!! Dann bin ich dazu übergegangen ihm zu sagen, dass ich jetzt einfach an mich selbst denken müsste und es akzeptiere, dass er sich aufgibt. Natürlich ist das nur Gerede, ich bin nach wie vor für ihn da. Und siehe da, seit heute Morgen ist mein Mann wie umgedreht. Er redet wieder "normal" mit mir... auch über seine bevorstehende Therapie!!! Wenn dir meine Erfahrung in dieser Richtung helfen kann, würde ich mich freuen. Außerdem habe ich mich bei einer Psychoonkologin zum Gespräch angemeldet. Es sollte mit dem Teufel zugehen, wenn ich es nicht schaffe, meine Kraft zurück zu gewinnen.
Mein Tipp: denke einfach an dich und deine Familie und sag ihm das sehr, sehr deutlich. Vielleicht nutzt es ja was.
Alles Gute
Mit Zitat antworten