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Alt 16.07.2008, 14:59
catcin catcin ist offline
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Registriert seit: 30.06.2008
Ort: Sachsen
Beiträge: 171
Standard AW: Diagnose GLIOBLASTOM IV

Hallo,
vielen vielen Dank für euren lieben Zuspruch + Hilfestellungen.
In den letzten zwei Tagen kränkel ich ziemlich herum. Heute Nacht kam ich nicht om Klo. Irgendwie fehlt mir Kraft und Energie, bin total schwach, müde und ausgelaugt. Aber es ist ja auch kein Wunder! Der Körper zeigt dann irgendwie seine Grenzen.
Da mein Vater selber nicht Auto fahren kann, bleiben ziemliche Gänge bei mir, z. B. das ganze Einkaufen ich kaufe vielleicht oft zu viel ein weil ich es zu gut meine - und der Wagen ist wirklich voll! Meine Mutter soll genießen und schlemmen solange sie das kann.
Meine Mam hatte gestern eine Zahn-OP - zwei Backenzähne sind gezogen worden - sie waren entzündet und unter der Wurzel waren Bakterien. Jetzt bleibt sie noch zwei Tage zur Beoachtung im KH. Morgen kommt sie wenn nichts dazwischen kommt wieder heim. Mein Vater wird jetzt auch ein wenig zur Ruhe tanken können.
Was wird die Zeit wohl bringen? Ich habe große Angst.
Über ein Hozpiz haben wir uns schon mal Gedanken gemacht aber letztenendes doch wieder verworfen. Jetzt kommt die Physio, Pflege, Ärztin und jetzt auch eine ehrenamtliche Mitarbeiterin von der Diakonie die viel redet über Vergangenes, über das was ihr Angst macht, übers sterben usw und dann bin ich auch noch da - ärgere sie mit Kreuzworträtsel (hat sie früher viel gemacht)!
Gestern haben sich meine Eltern im KH die Hände gehalten, meine Mam hat sich entschuldigt, dass sie oftmals so ruppig ist. Jetzt scheint es eine friedliche Phase zu geben. Oh man, hoffentlich hält das ein wenig an.
Am 3. August hat meine Mam Geburtstag - ich frage mich welche Freude ich machen könnte. Wenn ich könnte, würde ich ihr jeden Wunsch erfüllen - jeden. Leider ist ein Ausflug nicht möglich, sie kommt schwer ins Auto - leider!

Wißt ihr was mir jetzt immer öfters in den Sinn kommt und ich mich frage? Wie lernt man mit einem Verlust zu leben! Funktioniert das, das man wieder unbeschwert lachen und scherzen kann ? Wie lernt man damit umzugehen, dass ein geliebter Mensch nicht mehr zurückkommt/einfach nicht mehr da ist. Wie sieht es auf der anderen Seite aus? Sehen Sie uns? Sind sie unsere Schutzengel?

Fragen über Fragen !! Wenn man wüsste, dass etwas auf der anderen Seite gibt was tröstlich ist, ist der Schmerz bestimmt erträglicher, oder?!

Viele liebe Grüße an euch
ich drück euch alle herzlich

Mirjam
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