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Alt 17.03.2008, 13:46
Sharanna Sharanna ist offline
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Standard AW: diagnose nierenkrebs

Hallo und erstmal tausend Dank für all die informativen Hinweise - ich stehe im Moment wie der Ochs vor'm Berg.
Wir dachten, wir wären in guten Händen und - natürlich - haben dem Doc vertraut... Mmmhhh - jetzt komme ich in's Grübeln.

Also, erstmal zu den Aprikosenkernen: die HPin hat natürlich mit keinem Wort gesagt, die Kerne könnten Krebs heilen. Dann wäre ich auch sofort gegangen, klar. Ihr ersten Worte waren dann ja auch "der Tumor (bzw. die Niere) müsse entfernt werden, das ist das Wichtigste!".
Sie selbst hat die Kerne mal 1,5 Jahre gegessen (sehen aus und schmecken wie Mandeln), ohne selbst Krebs zu haben, aber weil sie nichts verschreibt, was sie nicht selber "getestet" hätte (auf eventuelle Nebenwirkungen).
Anyway, wir haben am 25.3. den nächsten Termin bei ihr, dann frage ich nochmal alles nach.

Zu dem Arzt bzw. der Geschichte meines Mannes:
Er war bei einem Urologen zur Routineuntersuchung. Der hat Prostata usw. per Ultraschall untersucht, alles paletti. Wo er schon mal dabei war, meinte mein Mann, er solle auch alle anderen Organe mal anschauen, da er sich seit ca. einem Jahr "nicht völlig gesund" fühle. (Hatte aber keinerlei Beschwerden beim Wasserlassen o.ä.). Der Urologe hat dann Leber und Nieren etc. angesehen - und dann in der linken Niere "etwas" gesehen, aber nur aus einem ganz bestimmten Winkel. Erste Aussage, das sieht nach einem Tumor aus, aber wohl noch nicht sehr groß, hätte mein Mann wohl seit ca. einem Jahr, wächst langsam.
Damit kam mein Mann dann abends nach Hause - da wir meine Oma zwei Wochen vorher beigestzt haben und sie an Magenkrebs gestorben ist, hat mich das völlig umgehauen. Habe mit dem Arzt telefoniert, er hatte uns seine Handy-Nr. gegeben und sagte, wir könnten immer anrufen. Der Urol. meinte, erstmal CT machen, dann sehen wir weiter.
CT wurde gemacht. Aussage: Tumor in linker Niere, 6,5 x 6,5 cm groß, in der rechten Niere zwei harmlose Zysten, ansonsten kein Befund, kein Hinweis auf Metastasen in Leber, Lunge etc. (also Tumor doch nicht so klein, und wohl auch nicht erst seiot einem Jahr).
Der Urologe empfahl uns zwei seiner Meinung nach gute Ärzte, wir entschieden uns für einen Chefarzt hier in einem Klinikum in der Nähe, die haben seit 2007 ein nagelneues urologisches Zentrum. Er ist wie gesagt Chefarzt, hat meinem Mann selber operiert (Zusatzbezeichnungen: Androloge, medikamentöse Tumortherapie und Röntgendiagnostik).
Nach dem Erstgespräch hatten wir ein sehr gutes Gefühl - er hat sich (für einen Arzt) ausgesprochen viel Zeit genommen, uns ein optimistisches Gefühl gegeben für die OP und die Prognose. Hat es fast schon als "Routineeingriff" dargestellt, wir bräuchten uns keine Sorgen machen. Er sagte nach einem weiteren Ultraschall dann noch, wir könnten unserem Urologen wirklich dankbar sein - der Turmor sei per Ultraschall tatsächlich "leicht zu übersehen". Andere Ärzte, die nicht ganz so im Thema sind, hätten das wohl übersehen. (Gott, waren wir erleichtert!). Der Tumor sei aber ja nun rechtzeitig gefunden, alles wird gut, sagte man.
Die OP sei dann auch sehr gut verlaufen, sagte er mir direkt nach dem Eingriff (habe zitternd vorm OP gewartet, klar).

Bei der Entlassung hieß es dann (weil ich gefragt habe, leider nicht von selbst), der Befund beim Pathologen sei "wie erwartet", Lymphdrüsen und Nebenniere frei, der Tumor selbst sei zwar schon in das Fettgewebe eingedrungen und damit ein T3-Tumor (Arzt: "...aber das ist nicht bedenklich, T3 ist er schon, wenn es sich um zehntel Millimeter im Fettgewebe handelt - keine Sorge!"). Es gibt also keinen Hinweis darauf, daß er gestreut hätte, das würde man an den umliegenden Blutbahnen sehen, da sei ja aber nichts.
"Hiermit entlasse ich Sie als geheilt - zu 99,9%!!" - wer will das nicht von seinem Arzt hören?!?!?
Ich fragte noch: wann muß man jetzt zur Nachsorge? Gar nicht, ist ja alles raus, sagte er. Nur 2x im Jahr eben die rechte Niere, ob da alles gut läuft. Sonst leben wie immer, keine Sorgen machen!

Aha - das Problem ist: ich mache mir Sorgen!!
Nachsorgepass?? Nie von gehört. Skelett-Untersuchung? Hat nie jemand erwähnt. MRT? Es wurde nur ein CT gemacht, wie gesagt, ohne Metastasen-Befund. Den histologischen Befund haben wir natürlich auch nicht erhalten. Wir selbst haben bei der Entlassung eigentlich garnichts mitbekommen, außer den CT-Aufnahmen, die wir ja schon mitgebracht haben. Sonst nichts (nur ein Schreiben für den Hausarzt).

Tja, nun steh ich da. Mein Mann kriegt im Moment die Krise, wenn ich ihm von "eventuellen Gefahren", "Metastasen, die noch nach Jahren kommen können", "engmaschigen Nachsorgeterminen mit CT und so weiter" komme. Er will gesund werden, sagt er dann - er kann im Moment nicht noch dran denken, was wäre wenn...
Kann ich ja auch verstehen! Will meine Paniken ja auch nicht auf ihn übertragen oder mich davon völlig kirre machen lassen (bin nah dran).

Ich möchte einfach das "Richtige" tun.

Das Problem für mich ist vielleicht auch einfach, daß ich noch keine rechte Zeit hatte, um um meine geliebte Oma ausreichend zu trauern (kam ja gleich das mit meinem Mann und gr. gesundheitl. Probleme um meinen Opa, der - by the way - höchstwahrscheinlich an Hautkrebs erkrankt ist, um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen!). Und meine Oma WAR in einer onkologischen Praxis - aber nachdem, was mit ihr passiert ist, verbinde ich 1. damit das Sterben und habe 2. das Vertrauen verloren...

Mir wächst das alles langsam über den Kopf...

Sharanna
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