Thema: Nasenkrebs
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Alt 12.06.2007, 13:02
Nicole_H Nicole_H ist offline
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Lächeln AW: Nasenkrebs

Liebe Daresa, Liebe Lilli, Liebe Julie,

mit Interesse habe ich Euren Dialog gelesen. Komisch, dass sich hier überwiegend Frauen beteiligen, wo doch nach Info der Ärzte der Tumor eigentlich typisch für ältere Männer,die in der Holz- oder Lackverarbeitung gearbeitet haben, ist.

Ihr scheint auch alle etwas jünger zu sein, oder? Ich bin 38. Bei mir hat man Anfang Januar 07 ein Plattenepithelcarcinom T4 festgestellt.
Durch eine OP wurde der Tumor beseitigt. Es mussten dabei auch Teile der Schädelbasis und der Hirnhaut entfernt werden. Darüber hinaus wurden insgesamt 24 Lymphknoten linksseitig entfernt. Der histologische Bericht (Bericht der nach der OP aufgrund der Gewebeentnahmen angefertigt wird) stellte Randkontakt des Tumors an 2 Stellen fest.

Deshalb wurde eine kombinierte Strahlen- und Chemotherapie durchgeführt. Die dauerte 61/2 Wochen. In der ersten und fünften Woche wurde die Chemo mit Cisplatin durchgeführt. Die Bestrahlung erfolgte über insgesamt 6 1/2 Wochen.
Die Behandlung ließ sich bei mir zum Glück ertragen. Neben Übelkeit und Erbrechen (nur in der ersten Chemo-Woche) bereitete zum Schluss der Bestrahlung vor allem eine Entzündung der Haut im Bestrahlungsbereich Probleme. Probleme beim Essen hatte ich glücklicher Weise nicht. Insgesamt war meine Angst vor der Behandlunginsgesamt größer, als die Probleme die während der Therapie tatsächlich entstanden sind.

Allerdings trat 2 Wochen nach Abschluss der Bestrahlung als Komplikation eine Entzündung der Stirnknochen auf. Da Antibiotika auch intravenös nicht halfen, musste ich erneut operiert werden. Nun fehlt mir ein Teil der Stirnknochen - was optisch kaum sichtbar ist - aber durch eine weitere OP noch durch ein Implantat behoben werden muss. Zunächst wird aber jetzt eine Langzeittherapie mit Antibiotika durchgeführt (2-3 Monate). Ich hoffe, mein Magen macht das die ganze Zeit auch mit.

Insgesamt habe ich OPs und Bestrahlung/ Chemo ganz gut überstanden. Probleme bereitet mir vor allem der durch die Lymphknotenentfernung entstandene Lymphstau. Die Lymphdrainage 2x pro Woche hilft zwar etwas aber insgesamt fühle ich mich mit meinem aufgequollenen Gesicht nach wie vor ganz schön unwohl.

Demnächst habe ich meinen ersten Kontrolltermin. Wie sollen bei Euch denn die Kontrollen ablaufen? Mir wurde gesagt, dass im ersten Jahr alle 3 Monate ein MRT vom Kopf gemacht werden soll. Später wird dann seltener kontrolliert. Die Lunge wird wohl einmal im Jahr geröngt werden. Wie es mit weiteren Organen aussieht, weiß ich gar nicht.

Gruss
Nicole