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Alt 17.07.2004, 21:54
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Standard krebskranke Eltern

Hallo Katja,

ich habe versucht, Dir eine mail zu schicken, aber kkoeppel@rz-online.de kommt immer zurück.
Könntest Du mir noch eine andere mail schicken?

Bis dahin antworte ich halt hier.

ich habe Deinen Aufruf gelesen und wollte Dir mal daraufhin schreiben.
Ich beschäftige mich seit längerer Zeit mit dem Thema Kinder krebskranker Eltern, weil ich einen Dokumentarfilm darüber machen möchte. Er soll meine Diplom-Arbeit für mein Studium sein und aus der Sicht der betroffenen Kindern erzählen.
Ich hoffe sehr, dass es euch gelingt, ein Treffen zu organisieren, wo sich vor allem die Kinder austauschen können! Das ist so wichtig!
Ich habe übrigens auf einer anderen Seite einen Aufruf von Deiner Tochter Malia gelesen, ich glaube, dass Kinder einen Austausch sehr brauchen. Leider gibt es in ganz Deutschland eben nur diese einzige Anlaufstelle für die Kinder (die in Frankfurt), Trauergruppen gibt es mittlerweile überall, aber was passiert jetzt???
Und das Schlimme an der ganzen Sache ist eben, dass diese Problematik scheinbar niemanden interessiert, auch nicht bekannt ist und bald ganz aus dem Bewußtsein verschwindet!!! Ich habe nämlich diese Woche mit der Initiatorin aus Frankfurt telefoniert und sie befürchtet die Schliessung des Vereins, weil eben kein Geld dafür da ist.
Ich hatte gehofft, mit meinem Film etwas dagegen unternehmen zu können, aber es ist verdammt schwer - was natürlich auch klar war.
Es ist schwer, eine Familie zu finden, die eben bereit ist, mich in ihr Haus, in ihr Leben zu lassen, damit ich ihren Alltag, vor allem das der Kinder beobachte und dokumentiere.
Ich hoffe auf ein Wunder und die Zeit läuft davon. Und es ändert sich nicht viel, Trauergruppen sind mittlerweile normal, aber eigentlich geht es ja den Kindern auch gut, was haben sie schon für Probleme???
Was verstehen die denn schon?
Wie gesagt, ich hoffe sehr, dass ihr euch findet und etwas auf die Beine stellen könnt. Und ich bewundere Dich und Deine Gedanken an Dein Kind, es ist leider nicht selbstverständlich geworden, so viel Kraft und Liebe vor allem eben für sein Kind zu haben, während man selbst mit so viel Angst und Verzweifelung überladen ist.

Ich möchte Dir noch meinen Aufruf schicken, den ich schon beim kompass gemacht habe und ich hoffe vielleicht, dass Du oder andere Eltern etwas für den Film und für die Kinder machen könnt.

Dir und Deiner Familie alles Liebe, Kraft und Zeit,
Andrea

Hier noch méin Aufruf:


Hallo zusammen,

Ich befinde mich gerade mitten in den Vorbereitungen zum Dreh meines
> Doku-Films über Kinder krebskranker Eltern.
> Der Film soll von und für Kinder gemacht werden, die mit dem Tod eines
> oder sogar beider Elternteile konfrontiert wurden oder denen es noch
> bevorsteht.
> Wie ich weiss, gehen Kinder ganz anders mit der Trauer, mit dem Tod,
> mit der vorausgehenden Krankheit um, und die Erwachsenen wiederum
> selbst gehen ja auch in einer bestimmten Art und Weise mit den Kindern
> um.
> Ich selbst wurde auf diese ganze "Problematik" von einem solchen Kind,
> das inzwischen eine junge Frau ist, aufmerksam gemacht. Sie selbst
> sieht ihre Aufgabe darin, anderen mit ihren Erfahrungen zu helfen, sie
> möchte ihre Geschichte erzählen und mit anderen ihre Gefühle und
> Erinnerungen teilen, um etwas zu ändern.
> Ich suche nun in diesem Zusammenhang ein Kind und eine Familie, die mir
> erlaubt, Ausschnitte aus ihrem Leben mit dem Krebs zu dokumentieren.
> Es soll dabei kein Lehr-Film oder Kritik-Film werden, eine ganz
> besondere Situation, aus einer besonderen Sicht, nämlich die der
> Kinder, soll gezeigt werden.
> Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass so ein Gedanke ganz weit weg
> ist - auch noch einen Fremden im Haus zu haben, der während einer solch
> schweren, chaotischen und kostbaren Zeit die Familie filmt! Aber gerade
> das ist es: die kostbare Zeit, die man vielleicht auf so eine gute Art
> und Weise festhalten kann!
> Ich weiss nicht genau, wo ich anfangen soll und wie ich eine solche
> Familie finden kann, wie ich sie ansprechen kann, oder ihr zu nahe zu
> treten, ohne sie zu verschrecken und zu überrumpeln. Ich bin für alle
> möglichen Fragen, Anregungen, Kritiken offen. Und ich versichere
> jederzeit schriftlich, nie etwas zu filmen, was die Beteiligten nicht
> wollen, oder etwas ohne deren Einverständnis zu veröffentlichen.(Das
> lässt sich leicht sagen, aber ob das geglaubt wird, überhaupt in
> Erwägung gezogen wird, darüber nachzudenken?)
> Die Dokumentation einer Familie ist ausserdem nicht das einzige Thema
> meines Films. Es kommen auch Kinder zu Wort, deren Eltern verstorben
> sind, auch ein Trickfilm, der von Kindern produziert wird, ist Teil
> meines Films.
> Alles in allem soll es ein Film über den Tod und die Trauer von und für
> Kinder werden, der versuchen soll, ein wenig Hoffnung für das Leben zu
> geben.

Auf irgend eine Antwort von euch würde ich mich sehr freuen,
vielen Dank, dass ihr das alles hier gelesen habt,
Andrea

email: pitic_mic_films@yahoo.de
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