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Alt 08.12.2004, 12:03
Gast
 
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Standard Bitte helfen! Nierenkrebs mit Knochenmetastasen

Liebe Marina,

Du stellst mir eine schwere Frage, die ich in der Form leider nicht beantworten kann. Es gibt leider nicht den "EINZIG richtigen" Weg!

Ich persönlich würde eine Therapie nach abgeschlossener Studie eigentlich immer einer Therapie, die sich noch in Studien befindet, vorziehen.

Nun ist aber Dein Fall auch ganz anders gelagert. Wie ich Deinem Bericht entnehmen kann, gibt es eine größere Anzahl Knochenmetastasen, wohingegen die Weichteile ( Lunge, Leber...) weniger betroffen sind. In der Lunge ist vielleicht EINE Metastase, die aber m. E. gegenüber der ausgeprägteren Knochenmetastasierung verhältnismäßig gering ist.

Nun weiß man von der kombinerten IMT, dass sie relativ geringe Wirkung auf Knochenmetastasen hat. Ihre Stärke liegt eher im Bereich von Weichteilmetastasen.

Das Medikament, das Du anführst, ist mir nur aus Studien bekannt, ebenso, wie das Medikament Bay 43-9066. Man verspricht sich von diesen Medikamenten eine Menge, jedoch fehlt derzeit noch die Langzeitstudie.

Aber vielleicht würde ich persönlich in Deiner Situation auch erst mal die Studie bevorzugen, da man ja zumindest von der IMT weiß, dass sie Knochenmetastasen nicht sehr beeinflusst. Wenn man sich von diesem Medikament verspricht, dass es eher auf Knochenmetastasen reagiert? Das ist mir leider nicht bekannt.

Aber ich kann Dir auch definitv nicht sagen, WAS nun der richtigere Weg ist. Vielleicht kann man abklären, wie lange die Behandlung mit diesem Medikament andauern wird, WANN man EVTL. mit Ergebnissen rechnen kann ( ob das Medikament einen Krankheitstillstand hervorrufen wird ). Wenn das nicht allzu langwierig ist, kann man die Behandlung sicher noch umstellen, könnte ich mir vorstellen.

Von der IMT weiß ich, dass man nach dem ersten Kurs, der 8 Wochen dauert, eine neue CT-Untersuchung macht, um festzustellen, ob es ein Fortschreiten der Erkrankung gibt, oder einen Stillstand bzw. evtl. sogar eine Remission. Danach wird dann entschieden, ob die Behandlung weiter geführt wird oder nicht, und wie sie weiter geführt wird.

Bzgl. Zometa hat Dein Arzt schon Recht. Knochenmetastasen des Nierenzellkarzinoms bauen den Knochen ab. Zometa ist ein Medikament, das den Knochen wieder mineralisieren soll, so dass dem Abbau entgegengewirkt wird. Mit Bestrahlung werden in erster Linie Schmerzen, die von den Metastasen herrühren, gelindert und die Bestrahlung soll natürlich auch den Abbau des Knochens aufhalten. glücklicherweise ist bei Deinen Metastasen keine Bruchgefahr vorhanden - sonst hätte man operieren müssen!

Jürgen hatte übrigens auch einen T3-Tumor. Ich erzähle Dir bestimmt nichts Neues, wenn ich Dir sage, dass die Krankheit in diesem Stadium laut schulmdedizinischer Meinung nicht mehr HEILBAR ist. Aber man kann auch MIT der Erkrankung leben! Ich denke, dass man immer wieder auf Rückschläge gefasst sein muss, aber es gibt auch dann noch eine Anzahl von Möglichkeiten, mit denen man versuchen kann, das Fortschreiten der Erkrankung so lange wie möglich hinauszuzögern! Es gibt also immer wieder Hoffnung!

Und dazu gehört auch, dass man Dich in eine Studie aufnehmen wird! Denk immer daran, auch eine Studie ist nicht ein sinnloser Therapieversuch! Auch mit der IMT hat man in Studien bei Patienten begonnen - und sie hat bereits zu diesem Zeitpunkt vielen Menschen helfen können! Und es hört sich so an, als dass Du bei Deinen Ärzten in guter Betreuung bist.

Ich wünsche Dir eine gute Entscheidung. Eine Entscheidung, hinter der DU stehen kannst. Denn das ist wichtig. Die beste Therapie nützt nichts, wenn der Patient sie nur über sich ergehen lässt und nicht hinter ihr steht. Höre ich Dich hinein, Du allein wirst Deinen Weg finden, auf dem Du auch von anderen unterstützt wirst.

Du kannst Dich auch jederzeit hier melden.Hier findest Du, hoffe ich, immer ein Ohr für Deine Ängste und Sorgen.

Bis bald und liebe Grüße,

Ulrike
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