Einzelnen Beitrag anzeigen
  #85  
Alt 08.05.2005, 19:38
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Selbsthilfegruppe Zungenkarzinom

Hallo Carola,
Tiefs haben wir alle wohl mal - vor allem kurz nach der Entlassung aus dem akuten und anstrengenden Behandlungsmarathon - erst sind die Tage voll mit Therapie und allem sonstigem und dann kommt nichts mehr ...
Jeder von uns hat so seinen eigenen Weg finden müssen, sich in dem veränderten Leben einzurichten, einen für alle gültigen Lösungsvorschlag gibt es wohl nicht.
Ich habe für diese erste Zeit, in der doch ein Tief das andere jagte, regelmässig einen Gesprächstherapeuten aufgesucht - er war so mein "Mülleimer", dort konnte ich all das an Ängsten aussprechen, was die Familie nicht hören sollte oder auch wollte. Mir hat das geholfen und natürlich hat auch die Zeit das übrige dazu beigetragen, dass ich mich mit der Situation arrangieren konnte.
Natürlich hat sich einiges verändert - verschieben kann ich Dinge nur ganz schlecht, alles sollte möglichst sofort erledigt sein, ich hoffe auf ein morgen, aber übermorgen ist mir dann irgendwie zu fern. Aufheben kann ich auch nichts mehr - alles muss übersichtlich und "leicht entsorgbar" sein, der Gedanke, dass sich diejenigen, die mal meinen Krempel entsorgen müssen, durch Berge von Unnützem quälen müssen, ist mir unerträglich.
Aus dem Beruf hat mich der Krebs zwar rausgekickt, aber ich habe für mich über ein ehrenamtliches Engagement, bei dem Sprache nicht wichtig ist und ich mir die Zeit absolut frei einteilen kann, einen mehr als adäquaten Ausgleich geschaffen. Obwohl ich 100 % Schwerbehinderung habe und manches komplizierter ist als vor dem Krebs, ist mein Leben doch zufriedener und ich selbst ausgeglichener.
Liebe Grüße
Birgit

Hallo Sabine,
das mit dem Taubheitsgefühl kenne ich auch - ich habe es nicht nur in den Händen und Armen, sondern dummerweise auch in den Beinen, manchmal ist das richtig ätzend. Die Uniklinik hat mich auf den Kopf gestellt und nichts wirkliches gefunden, man vermutet eine Folge der Bestrahlung und überließ mich meinem Schicksal. Mit Krankengymnastik (um die ich nach jeder Heilmittel-Reform kämpfen muss wie ein Löwe) kann ich die Problematik meist einigermassen im Griff behalten.
Liebe Grüße
Birgit

Hallo Pascale,
aus meiner Erfahrung heraus muss ich sagen, dass ich keinen Arzt gefunden habe, der mir Selen oder irgendwelche sonstigen Präparate je verschrieben hätte - Kassenpatient eben.
Auch mir wurden diese Dinge während der einzigen, je bewilligten Kur empfohlen.
Liebe Grüße
Birgit
Mit Zitat antworten