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Alt 30.11.2008, 18:12
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Sanni412 Sanni412 ist offline
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Standard Umgang zwischen Betroffenen und Angehörigen

Ihr lieben Betroffenen und Angehörigen!

Mir liegt da was auf dem Herzen, was nicht so recht in meinen anderen Thread passt.
Ich versuchs mal zu beschreiben!
Gibt es ein "Rezept" des "Miteinanderumgehens" zwischen Betroffenen und Angehörigen?
Ich meine nicht hier im Forum, sondern eben im realen Leben!
Meine Frage hört sich wahrscheinlich für die meisten von Euch total bekloppt an, aber vlt finden sich ja manche
(Betroffene UND Angehörige) in meinem Problem wieder?
Ich bin Angehörige und erfuhr vor knapp 4 Woche, dass mein Papa an einer Mischform aus Plattenepithel und Adeno
cT2 N2-3 M1 erkrankt ist!
Vlt befinden sich meine Familie und ich uns auch noch im Schockzustand, aber die Frage die ich mir mit meiner Mutter heute stellte "Wie gehen wir mit Papa um?" Was darf ich ihm denn sagen, was lieber nicht?
Mein Papa wohnt nicht in Berlin und liegt in einer anderen Stadt im KH, was es für mich um so schwieriger macht! Die täglichen Anrufe nerven ihn auch, Männer im allgemeinen sind ja eh keine großen Redner!
Aber es ist so schwierig den richtigen Umgang zu finden!
Ich kann verstehen das mein Papa genervt ist, klar will er die Frage nach seinem Befinden nicht drei mal täglich hören, ich versuch sie schon gar nicht mehr zu stellen!
Man versucht sich dran zu halten "Schnecke ruf nicht jeden Tag an, alle 2 reicht auch"
Nein tuts natürlich nicht, aber für mein Papa tu ichs!
Ich hab schon oft hier gelesen, wie so manche Partnerin unter der üblen Laune und Verschlossheit ihrer Männer klagten!
Auch die Lebensgefährtin meines Papas sagt, dass er nicht redet!
So sind die Männer eben! Sie meinen es nicht so!
Mir wird auch immer ausgerichtet, dass mein Papa verstehen kann, warum ich am liebsten jeden Tag von ihm hören würde.
Verständnis von beiden Seiten für die andere ist also vorhanden!
Aber wie geht man damit um?
Ich bin so hin-und her gerissen zwischen dem was ich verstehe und dem wonach mein Herz verlangt!
Diese Unbeschwertheit und Unbefangenheit die vorher im Umgang miteinander herrschte ist WEG.
Wie kann man diese kleinen Angstmonster, das letzte Mal mit seinem Papa gesprochen zu haben vertreiben?
Immer wieder holts einen ein,egal wie viel Mühe man sich gibt in den Alltag zu finden!

Und mich würde einfach gerne interessieren, was so Eure Erfahrungen im Umgang miteinander ist?
Was könnt ihr Betroffenen ertragen? Was wollt ihr lieber nicht hören?

Gehts Euch anderen Angehörigen so wie mir?
Steckt in Euch auch so eine große Ungewissheit wie man miteinander umgehen soll?

Ich würde mich freuen wenn Ihr Eure Erfahrungen hier mal rein schreibt, vlt hilft das ja dem Einen oder Anderen den Umgang zu erleichtern oder zu erleuchten, wie auch immer!

Wünsch Euch allen einen schönen 1. Advent

liebe Grüße die Sanni
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The best and most beautiful things in the world
cannot be seen or even touched.
They must be felt with the heart.
Papa ich liebe Dich!
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