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Alt 26.07.2005, 19:02
Gast
 
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Standard Anstieg des PSA nach OP und Hormontherapie

Lieber Sean73,

bei dem geradezu optimalen pathologischen Befund deines Vaters nach der OP ist der gemessenen PSA-Wert wirklich rätselhaft und nicht zu erwarten. Es gibt aber durchaus Fälle, wo der PSA-Wert nicht unter die Nachweisgrenze sinkt aber auf kontant niedrigem Niveau bleibt.

Für die sofortige Hormonblockade durch den Urologen sprechen folgende Gründe:

1.) mit 59 Jahren ist dein Vater noch relativ jung
2.) ein frühes PSA-Rezidiv innerhalb von 3 Monaten nach einer radikalen Prostatektomie ist mit einem hohen Risiko der Metastasierung verbunden
3.) Wunsch des Patienten: dein Vater hat das Gefühl, dass etwas getan wird.

Die Strahlentherapie als rein lokale Maßnahme macht nur Sinn, wenn man sicher ist, dass es sich auch um ein lokales Geschehen (Lokalrezidiv) handelt. Dies ist aber meist nur der Fall, wenn der PSA-Wert spät und langsam nach der OP steigt, so zwei Jahre danach.

Wahrscheinlich wollte der Urologe deines Vaters auf Nummer sicher gehen und den möglicherweise im Körper verbliebenen Krebszellen gleich eine kräftig "aufs Haupt" geben und gleichzeitig deinen Vater mit der Behandlung beruhigen.

Leider gibt es dafür keine verbindliche Regel und die Vorgehensweise hängt auch stark von der Mentalität des Urologen und des Patienten ab!

Je nachdem PSA-Verlauf unter der Hormonblockade kann dein Vater die Hormonblockade unterbrechen (intermittieren) oder im günstigsten Fall sogar beenden.

Herzliche Grüße

Hansjörg Burger
Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Rhein-Neckar
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