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Alt 05.12.2001, 07:55
Gast
 
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Standard Was tun wenn sich jemand aufgibt? HILFE

Guten Tag zusammen,
wenn ich hier so manche Beiträge lese, hoffe ich, daß die betroffenen Patienten nie erfahren, wie ihre Angehörigen denken.
Dieser grenzenlose Egoismus ist teilweise unerträglich!
In der Regel hat man es bei den Patienten mit Schwerstkranken zu tun, die dieses Leben ( das sie vermutlich lieben ) und die Menschen ( die ihnen vermutlich etwas bedeuten ) bald verlassen müssen!
Ich habe mit meinem Mann fast 3 Jahre mit der Diagnose unheilbarer Lungenkrebs gelebt und er mußte diesen Kelch bis zum letzten bitteren Tropfen leeren ( Knochenmetasthasen, Hirnmetasthasen...etc.); ich weiß also durchaus wovon ich spreche!
Ein todkranker Mensch spürt mehr und besser als alle anderen, was in seinem Körper passiert!
Viele Betroffene quälen sich nur deshalb mit weiteren sog. Therapien, weil sie Angehörige haben, die nicht ehrlich mit Ihnen sind oder die selbst mit dem Thema Tod und Abschiednehmen nicht umgehen können.
Zu versuchen, Heilungserfolge zu erzielen ist legitim und bis zu einem gewissen GRad auch richtig und wichtig. Ist eine Krebskrankheit jedoch so weit fortgeschritten, daß alle möglichen Behandlungen nur zur Qual werden würden ( ohne Chancen auf eine Veränderung!), dann ist es für den Kranken ( und nur um ihn geht es!!) und die Angehörigen Zeit, wenigstens das letzte Stück Leben aufrichtig und in Würde gemeinsam zu beenden.
Ich empfehle hier ausdrücklich die Bücher von Elisabeth Kübler-Ross, der Sterbeforscherin ( z.B. " Vom Umgang mit Sterbenden " ).
Es wäre sehr schön, wenn Sterbenden der Respekt zuteil werden würde, den Sie in ihrer Situation verdient haben.
Besonders Kinder von Krebskranken sollten ihr Verhalten und ihre Einstellung prüfen. Wieviele Jahre haben die Eltern sich gemüht und Sorge getragen, bis selbständige Menschen aus ihnen geworden sind? Jetzt, wenn Vater oder Mutter krank sind, haben sie die Chance etwas davon zurückzugeben.

Anja-Sabine
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