Einzelnen Beitrag anzeigen
  #23  
Alt 12.05.2012, 09:55
Karina* Karina* ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 29.05.2011
Ort: Oberpfalz
Beiträge: 140
Standard AW: CCC bei meinem Vater

Guten Morgen Aqui!

Es geht sicherlich noch ein wenig Hin und Her. Das dein Papa auch mal grantig ist und ihr ihm nichts recht machen könnt halte ich für positiv. Er hat einen eigenen Willen und zeigt ihn auch. Somit weißt du auch, dass wenn er Hunger oder Durst hätte dies sagen würde. Ich bin auch der Meinung, bzw. habe ich die Erfahrung mit meiner Mama gemacht, dass gewisse "Grundfunktionen" erhalten bleiben trotz tüddelig im Kopf. Dieses Tüddelig im Kopf hat sich auch täglich anders geäußert. Es gab auch sehr lichte Momente in denen sie wieder die Alte war. Was da genau wann passiert kann man so nicht vorhersagen denke ich. Es gibt wohl keinen detailgetreuen Verlauf der auf jeden zutrifft.

Ja und ich kann dich gut verstehen, denn man steht sehr hilflos daneben und weiß so vieles nicht zu deuten und würde dennoch gerne verstehen.

Ich habe festgestellt, dass selbst erfahrene Pflegekräfte auf der Palliativstation nicht alles so genau zu deuten wußten. Man muss es einfach nehmen wie es kommt. Es ranken sich wohl auch viele Mythen um die letzten Tage im Leben eines Menschen. Und trotz des schweren Verlaufes in den letzten Wochen hat meine Mama viel länger gelebt als die Ärzte dachten.

Im Nachhinein betrachtet hat meine Mama auch Wünsche geäußert die nicht sehr vernünftig waren und sie vielleicht gar nicht so geäußert hätte als sie noch gesund war. Diese Krankheit spielt auch dem Patienten Streiche in ihrem Bewußtsein und sicherlich ist außerdem eine gewisse Not und Angst im Kopf in Anbetracht dessen was bald passieren könnte.

Ich persönlich halte eine Palliativstation oder ein Hospiz in dieser Situation für das Beste. Daheim ist man sehr schnell überfordert und der Zustand kann sich ja täglich verschlimmern. Damit muss man auf jeden Fall rechnen. In einem Hospiz oder einer Palliativstation hat man als Angehöriger wenigstens die Zeit sich mit dem Patienten umfassend zu beschäftigen und wird nicht von der Angst getrieben alles richtig zu machen da man dann sehr viel Verantwortung hat. Es gibt immer kompetente Ansprechpartner und man ist nicht alleine mit dieser Situation.

Lg
Karina
Mit Zitat antworten