Thema: Darmkrebs
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Alt 02.08.2010, 20:13
cypher61 cypher61 ist offline
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Standard AW: Darmkrebs

Hallo Maggie,

Darmspiegelungen werden grundsätzlich nur von Ärzten durchgeführt, die damit viel Erfahrung haben. Mein Gastroenterologe sagte mir, bevor ein Arzt eine Koloskopie alleine durchführen darf, muss er bei mindestens 200 assistiert haben.

Bei der Beurteilung einer Neoplasie (Gewebeneubildung) werden zwei Aspekte berücksichtigt: Der "Makroskopische", das ist salopp gesagt die Beurteilung durch Hinsehen. Und der "Mikroskopische", das ist die Gewebeanalyse des Pathologen. Nur letztere kann völlige Sicherheit geben, dass es sich um Krebs handelt. Gleichzeitig stellt man damit auch fest, wie bösartig der Tumor ist (Grading, Grad 1-4).

Was nun das "Hinsehen" angeht: Der untersuchende Arzt kann aufgrund seiner Erfahrungswerte mit recht hoher Sicherheit sagen, wann eine Geschwulst bösartig ist oder nicht. Bestimmte Merkmale treten nämlich nur bei bösartigen Tumoren auf. Beispielsweise ist oft der Kern des Geschwürs nekrotisch (=abgestorben). Das liegt daran, dass ein bösartiger Tumor schneller wächst, als dass sich neue Blutgefässe bilden können, um alle Zellen mit Nährstoffen zu versorgen.

Du könntest den Arzt mal fragen, wieso keine Gewebeprobe entnommen wurde, ich dachte eigentlich, dass man das in solchen Fällen immer macht.
Du solltest Dir übrigens stets alle Unterlagen in Kopie aushändigen lassen und eine Patientenakte anlegen. Kann hilfreich und gelegentlich auch wichtig sein...

Ich wünsche Deiner Mutter und Dir alles Gute!

Gruss
Frank.
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Adenokarzinom des Rektums, ED August 2009
Neoadjuvante Radiochemo, Oktober 2009
Operation Dezember 2009 (ypT2 pN0(0/12) G2 R0 L0 V0 cM0)
Adjuvante Chemo Januar - April 2010
Stoma RV Ende Mai 2010
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