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Alt 18.12.2010, 11:05
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Ritterin Ritterin ist offline
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Unglücklich AW: Ich möchte mich vorstellen

Guten Morgen an alle und vielen Dank für Eure Willkommensgrüße und Infos!

Ich weiß jetzt im Moment gar nicht mehr wie ich mich verhalten soll, denn für mich selbst hat sich die Entdeckung dieses Forums jetzt schon als so positiv und informativ erwiesen - als ich jedoch gestern meinem Vater davon berichtet habe hat er zu meiner Überraschung sehr ablehnend reagiert...nun fühle ich mich wirklich etwas zerissen.

Da ich alles so interessant und ermutigend fand dachte ich ich tue etwas gutes die Infos und von Euch geteilten Erfahrungen an ihn weiterzugeben und es hat ihn sehr aufgeregt. Er hätte nun die Meinungen von zwei renommierten Ärzten bekommen, die müssen ja wissen was sie tun und er muss sich auf diese Diagnosen verlassen können, wem solle er denn sonst glauben? Im Internet wären Laien unterwegs und jeder Fall läge anders, man könne nicht jeden Patienten mit dem anderen vergleichen und das alles wäre nur zusätzlich verwirrend für ihn. Sein Weg und seine Therapie wäre nun festgelegt und darauf müsse er nun vertrauen und sich danach richten.

Ich habe nun versucht ihm zu erklären daß die Menschen hier doch nicht nur "Laien" sondern schließlich auch selbst BETROFFENE sind, deren gesammelten Erfahrungen einem vielleicht weiterhelfen können und daß man sich hier gegenseitig sehr stark unterstützt....aber er blieb der ganzen Sache gegenüber ablehnend eingestellt. Das wäre doch alles zu intim, er brauche die Unterstützung der Familie und seiner Ärzte, alles andere mache ihn nur unnötig unsicher. Er ging durch alle Untersuchungen, bekam dieses Urteil und damit müsse er jetzt arbeiten können.

Zu der Operation sagte er mir noch, das Ärzte-Team der Onkologie hätte so entschieden, da die Operation ihn aufgrund seines Alters von 71 zu sehr mitnehmen würde - mehr als den Tumor im Körper zu lassen. Die Milz müsse ebenfalls entfernt werden, es wäre ein sehr großer Bauchschnitt und die Belastung der OP größer als alles andere.

Nun hänge ich zwischen zwei Stühlen. Wenn ihn das Teilen seiner Geschichte zu intim für das Internet ist möchte ich das natürlich respektieren. Und andererseits bin ich diesem Forum auch beigetreten um MICH zu informieren und mich stark zu halten. Das klingt nun sehr egoistisch, ich weiß, aber wir sind doch alle Mitkämpfer und müssen auch irgenwie stark bleiben für IHN.

Bitte um Entschuldigung daß der Post jetzt so lang wurde, aber ich bin nun einfach etwas ratlos....Wie verhalte ich mich jetzt am besten?

@Livia, ja, mein Papa hat Metastasen an Lunge, Milz, Bauchspeicheldrüse und Magenwand. Er hat bisher keinerlei Symptome ausser Gewichtsabnahme und leichter Abgeschlagenheit. Er isst wie ein Bär und seitdem er zu Hause ist ist er nun wieder aktiv wie vorher - nur weiss er eben nun das etwas in seinem Körper ist. Wir sind sehr froh um seinen guten Allgemeinzustand. Anfang nächster Woche beginnt die medikamentöse Behandlung.

Ich sende liebe Grüße und viel Stärke an Euch alle. Ich möchte gerne hierbleiben, ich finde Euch toll.

Geändert von Ritterin (18.12.2010 um 11:19 Uhr)
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