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Alt 16.05.2013, 20:31
rostlaube43 rostlaube43 ist offline
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Standard Was kann ich tun?

Hallo liebe Leser,

ich habe lange nicht mehr hier geschrieben, möchte aber von dem Fortgang berichten. Inzwischen weiß ich nicht mehr, wie ich ihm helfen kann.

Mein Lebensgefährte hatte die Diagnose Speiseröhrenkrebs T3, N0, M0. Er bekam Bestrahlung über 6 Wochen und 6 mal chemo. Die Chemo hat er sehr gut vertragen. Durch die Bestrahlung traten zum Ende hin Schmerzen beim Essen auf. Sein Onkologe, dem wir vertrauen, teilte nach der Untersuchung danach mit, dass nun die OP käme und diese notwendig sei, da der Tumor sich kaum verkleinert hätte. Am 17.04. kam er dann ins Krankenhaus und wurde am 19.04. operiert. Da der Krebs recht hoch in der Speiseröhre war wurde eine Zwei-Höhlen-Operation durchgeführt. Die OP wurde von einem sehr erfahrenen Chirurgen vorgenommen.

Nach der OP kam er sehr schnell wieder auf die Beine und konnte nach 6 Tagen von der Intensiv auf die Normalstation wechseln. Er lief mit einem Rollator, auf der seine Drainageflasche stand durch das Krankenhaus, kaufte sich jeden Morgen in der Cafeteria seine Zeitung. Knapp eine Woche später wurde schon von Entlassung gesprochen, weil seine Werte so gut waren. Dann kam der Mittwoch vor zwei Wochen. Auf einmal ging es ihm schlechter. In den folgenden zwei Tagen baute er massiv ab und wurde am Freitagmorgen auf die Intermediate Care Intensiv verlegt, damit er das Wochenende über unter Beobachtung wäre.

Es wurde dann noch eine Gastrographie gemacht und dabei wurde entdeckt, dass ein Loch in der Naht entstanden war und Flüssigkeiit in den Bauchraum ausgetreten war. Freitag abend wurde dann noch eine Endoskopie gemacht, um einen Schwamm vor das Loch zu setzen. Auf meinen Anruf am späten Abend wurde mir mitgeteilt, dass alles gut überstanden sei. Als ich Samstag morgen in das Krankenhaus kam, wurde ich gleich von einem Arzt abgefangen, der mir eröffnete, dass er am selben Tag noch operiert würde, da es weitere Flüssigkeitsaustritte im Bereich der Lungen gäbe und er sehr schlecht atmen könne. Als ich ihn sah, war ich völlig erschrocken. Eingefallene, milchige Augen. Er schnappte nach Luft. Ich habe ihn dann noch bis vor den OP begleitet und ihm gut zugeredet.

Sie haben ihn vier Stunden operiert und noch mal alle Nähte nachgenäht. Danach lag er 3 Tage im künstlichen Koma auf der Intensivstation. Er hatte eine Sepsis und schwebte in Lebensgefahr. Als sie ihn wieder zurückholten war die Sitution sehr schwierig, denn nicht nur seine lebensbedrohliche Erkrankung machten mir Sorgen, sondern auch dass er unter Paranoia litt. Dies hat sich inzwischen etwas gebessert. Die Ärzte sagten uns ganz deutlich, dass es nur sehr langsam voran gehen werde und der Berg noch lange nicht überschritten sei. Allerdings konnte er nach 6 Tagen wieder auf die Intermediate Care Station. Er hat immer wieder erhöhte Temperatur, insgesamt 5 Drainagen und ist auch sonst voller Katheder.

Heute wurde dann ein neues GastroCT angesetzt um zu sehen ob die OP was gebracht hat. Das Ergebnis ist, dass die Naht schon wieder ein Loch hat. Er sagt, er kann und will nicht mehr. Er hat ständig Panikattacken. Ich weiß nicht mehr weiter. Wie kann ich ihm helfen. Er verfällt in völlige Mutlosigkeit.

Puh das war lang.

Liebe Grüße

rostlaube
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