Einzelnen Beitrag anzeigen
  #13  
Alt 16.04.2010, 01:00
Gerald.Schwarzer@web.de Gerald.Schwarzer@web.de ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 15.04.2010
Beiträge: 1
Standard AW: Zungengrundkarzinom

Zitat:
Zitat von Christiane1983 Beitrag anzeigen
Hallo ihr Lieben,

ich muss schon sagen dass ich einen absoluten Klos im Hals habe, ich fühle mich sehr traurig, könnte nur weinen ... . Es gibt soooooooooooo viel Elend und man ist nicht allein.

Bei meinem Paps wurde ein Zungengrundkarzinom festgestellt, letzten Dienstag. Lymphknotenmetastasen wurden schon entfernt ... . Die Ärzte in einem KH hier in Leipzig meinten der Krebs wäre nicht zu operieren, oder besser den würden sie nicht operieren, weil die Gefahr besteht dass er nicht mehr sprechen oder essen kann, er müsste den Rest seines Lebens über ne Sonde ernährt werden.

Auf jedenfall hat er sich ne Zweitmeinung in der Uni eingeholt. Die operieren ihn, danach bekommt er noch 6 Wochen Chemo und Bestrahlung.
OH MANN, haben solche Angst vor dem was kommt, das kann man gar nicht beschreiben.
Aber wir haben noch Hoffnung dass alles gut wird und wir dürfen die Hoffnung nicht aufgeben!!!!!

Gestern war er übrigens zu ner Spiegelung in der Uni. Heute ist er wieder raus, ihm tut alles weh, die Zunge, der Hals und er hat sich heute ständig verschluckt ... wie soll das nur nach der OP werden????

Der Tumor ist etwa 2 x 2,5 cm groß. Ist leider sehr groß!??

Weiterhin ist jetzt bei mir dass ich wahnsinnige Angst bekomme sowas auch zu haben oder zu bekommen. Habe so nen komisches Gefühl im Hals, das bilde ich mir sicher nur ein???!!!

Für deinen Mann hoffe ich ganz doll und von Herzen, dass vielleicht doch noch alles gut wird und ihm geholfen werden kann!!!!
Wie lang habt ihr schon die Diagnose??

LG von mir
Hallo Christiane,
habe deinen Beitrag soeben gelesen,und alles hat mich wieder an meine eigene Situation errinnert!Ich bin inzwischen 51 Jahre alt,glücklich seit fast 30 Jahren verheiratet,Vater von 3 Kindern,und seit Januar stolzer Opa!!!
Bei mir wurde im Oktober 2004 ein Mundboden-Zungenkarzinom festgestellt.
Nach erfolgreicher Total-OP im Halsbereich(Tumor hatte in die Lymphkoten und Halsmuskeln gestreut)Entfernung des rechten Halsmuskels,von linkem Arm wurde ein Implantat für Zunge und Mundboden gefertigt,erholte ich mich recht schnell von der 18 stündigen Operation.
Nach der OP war natürlich nichts mehr wie vorher.Einen Kopf wie einen Luftballon mit Wasser gefüllt,die Zunge total angeschwollen,so daß ich meinen Mund für ca 3 Wochen gar nicht schließen konnte.
Nach ca.7 Tagen begannen die Schluckübungen,davor wurde ich über eine Nasensonde ernährt.Einen Luftröhrenschnitt hatte ich auch,und nach 10 Tagen bekam ich eine Sprechkanüle verschrieben.Nach ungefähr 20 Tagen wurde diese entfernt,und das Löchlein am Hals wuchs wieder zu.
Die Nasensonde wurde entfernt,und ich bekam eine Pac direkt in den Magen (Magensonde)!
Entlassung Mitte Nov.2004 Uni-Klinik Tübingen
Therapie:Bestrahlung 30 mal,plus 2 mal 1 Woche Chemotherrapie,2 verschiedene Chemos.
Vor der Krankheit und Therrapie wog ich 115 kg bei einer Körpergröße von 1870mm.
Nach der Therrapie noch 75 kg.
Im Januar 2005 bekam ich auf Grund meines geschwächten Imunsystems noch eine Lungenentzündung,welche ich mir bei der Chemo und Strahlentherrapie im KH eingefangen habe.
Kaum zu Hause,wieder ins KH.Mir fehlt 1 Woche meines Lebens,wurde auf Grund meiner gesundheitlichen Verfassung für 7 Tage ins künstliche Koma gelegt.War danach insgesamt für 8 Wochen im KH.Totaler Pflegefall mit 45 Jahren.Konnte nicht sprechen,erneuter Luftröhrenschnitt wegen Aspiritation(Verschluckgefahr),keine Nahrungsaufnahme über den Mund,sondern über Magensonde,konnte nicht mehr laufen,keine Kraft mehr,wog nur noch 62 kg.
Ende Februar 2005 wurde ich dann auf eigenen Wunsch nach Hause entlassen.Logopädin und HNO-Arzt waren für 3 mal die Woche angesagt.Im April ging es dann für 4 Wochen in die Reha nach Aulendorf,was der totale Horror war.Mein HNO-Arzt zu Hause verordnete mir für dort Therrapien,welche in keinster Weise durchgeführt wurden.
Kurze Rede,langer Sinn,durch die dauernd anhaltende Unterstützung meiner Familie und meines super HNO-Arztes Dr.Baumann aus Nürtingen (72622)ist es mir gelungen,wieder ein für mich akzeptables Leben,und eine wiedergewonne Lebensqualität zu erleben.
Seit Oktober 2005 kann ich wieder sprechen,wieder selbständig über den Mund meine Nahrung zu mir nehmen,wenn auch mit gewissen Einschränkungen (Nahrung pürriert,mit viel Flüssigkeit)aber der Geschmackssinn ist trotz Bestrahlung nicht geschädigt worden,weil ich bei der Bestrahlung eine Abdeckung auf der Zunge hatte.
Essen tue ich alles,und mir schmeckt es auch.Mein Gewicht beträgt nun wieder stolze 88kg.Die Hoffnung stirbt zuletzt,hat meine Frau immer zu mir gesagt,und da ist weis Gott was dran.Wünsche Dir und deinem Paps von Herzem alles Gute,schöpft alles aus,wenn es auch eine Strapaze sein kann,aber es kann sich lohnen.
Viele liebe Grüße Gerald
Kannst mir auch mal auf meine e-mail Adresse schreiben:
Gerald.Schwarzer@web.de oder Gerald.Schwarzer@gmx.de
Wünsche Euch alles Gute
Mit Zitat antworten