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Alt 04.11.2005, 22:43
Tom_ate Tom_ate ist offline
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Standard AW: Hilflosigkeit und Wut

Hallo Muggel,

wie gut kann ich Dich verstehen. Meine Mutter hat am 20. Oktober mit 86 Jahren und nur 4 Wochen nach der Diagnose - BSDK im fortgeschrittenem Stadium - ihren Körper verlassen und ist vorangegangen in ein anderes Leben.

Bei uns war es auch so, daß man bis zur Diagnose nichts bemerkt hat, obwohl meine Mutter ständig in ärztlicher Betreuung war.... aber das ist ja das tückische am BSDK. Auch wir haben Mutti bei uns zu Hause gepflegt, sie hat bis zum letzten Tag am Leben interessiert teilgenommen, obwohl sie genau wußte, das es nun zu Ende ging.
Es waren vier sehr intensive Wochen, in denen wir gute Gespräche geführt haben. Sie konnte alles regeln und manchmal haben wir nur einfach schweigend dagesessen und zusammen geweint --- auch das gehörte dazu.

Als es dann tatsächlich zu Ende ging, waren mein Mann und ich bei ihr und ich bin sehr dankbar, daß ich dabeisein durfte. Das hat und gibt mir jetzt noch unheimlich viel Kraft alles Wichtige zu regeln....

Ich hätte "früher" auch nie gedacht, daß ich das alles kann... aber es war gar nicht schwer, es war einfach selbstverständlich--- wie die anderen schon geschrieben haben, die Kraft ist einfach da!

Auch Du schaffst das.... und scheue Dich nicht, mit Deiner Mutter zu reden, laß Dich nicht beirren.... sieh die nächste (auch sehr schwere) Zeit als eine Chance, die viele andere nicht haben... Du kannst Dich bewußt verabschieden... frag Deine Mutter alles was Du magst.. sei es ein besonderes Rezept oder nach ihrer Kindheit oder oder... bei uns kam alles
zur Sprache.... und fand es gut und ich habe gemerkt, daß es meiner Mutter viel besser tat, daß ich nichts beschönigt habe... aber Du wirst merken, wann es Deiner Mutter zu viel wird...

Alles Gute und viel Kraft
Bea
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