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Alt 19.02.2004, 08:25
Gast
 
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Standard Bauchspeicheldrüsenkrebs Endstadium

Hallo Afra!

Lieb dass Du zurückgeschrieben hast.

Zu meinem Schwiegervater kann ich nur schreiben, dass er die Verlassenschaftsabhandlung angefochten hat, uns dort nur beschimpft hat und sich seitdem nicht mehr gemeldet hat und keinerlei Kontakt, auch zu seinen Enkeln haben möchte. Alle gemeinsamen Freunde die er durch meine Schwiegermutter hat, hat er beleidigt und ihnen und wie auch uns verboten zu ihm in "sein Dorf" zu kommen. Jetzt zählt halt nur noch seine Familie. Ich habe mich damit abgefunden, vielleicht ist es für ihn so das beste und im nachhinein weiß ich, was meine Schwiemu immer meinte mit "bei dem zählt nur seine Familie, da bin nicht einmal ich wichtig genug". Die Kinder fragen auch nicht mehr nach ihm, ich habe ihnen erzählt, dass er erst seine Trauer verarbeiten muß und das alleine tun möchte. Wir sind im Moment mit dem Umbau von Schwiemus Haus beschäftigt, denn mein Mann möchte in sein Elternhaus ziehen. (Auch ich und die Kinder haben uns dort immer sehr wohl gefühlt) und wir machen einen kompletten Neubau daraus, die Nachbarn sind dort auch toll, denn sie erzählen mir immer wieder wie gut meine Schwimu von uns gesprochen hat und wie sehr wir uns in deren Augen um sie gekümmert haben. Das hat mir viel von meinem schlechten Gewissen genommen, doch zu wenig getan zu haben.

Glaubst Du es hat einen Sinn nach 1/2 Jahr noch mit der diensthabenden Krankenschwester zu sprechen? Ich hätte so gerne gewußt ob meine Schwiemu wußte dass sie sterben wird und ob sie am Abend davor Angst hatte. Das beschäftigt mich noch immer. Ich weiß, dass sie dankbar war als wir in der Früh dort waren und sie noch bei klarem Verstand mit uns reden konnte, bevor sie eingeschlafen ist. Aber wie schon im letzten Bericht erwähnt, habe ich versäumt mit ihr über ihre Ängste oder ihren Glauben zu reden.
Jetzt haben wir auch schon unsere Geburtstage verbracht ohne die Oma, auch die Weihnachtsfeiertage. Die haben wir aber nicht zu Hause alleine weinend unter dem Tannenbaum verbracht sondern beim schnorcheln in Ägypten. Denken kann man auch dort an den geliebten Menschen.
Doch die Erstkommunion meiner Tochter im Mai wird schon noch eine Hürde, wir haben zwar Freunde dazu eingeladen, damit wir nicht so alleine sind, aber da wir die Oma meiner Tochter sicher abgehen.

Freue mich schon von Dir zu hören.
Ich hoffe auch einen solchen Traum zu haben wie mein Töchterchen, ich hätte ihr so viel zu erzählen......

Gürße

MIMI
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