Einzelnen Beitrag anzeigen
  #6  
Alt 08.06.2013, 13:10
Benutzerbild von Dyara
Dyara Dyara ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 23.10.2011
Ort: Nürnberg
Beiträge: 268
Standard AW: AufbauOP - Implantat unter dem Muskel und meine Panik

*winkt in die Runde*

Viele liebe Gruesse,

Ein Erfahrungsaustausch besteht in meinen Augen aus, Geben und Nehmen. Einen geführten Monolog würde ich eher in einem Tagebuch festhalten. Aber ich denke mir, Sonne, Du möchtest Beides miteinander verbinden.

Meine persönliche Gedanken kreisen sich seit meiner Diagnose immer wieder um das gleiche Thema *Die Natur findet einen Weg*. Ich will damit sagen, wer sagt mir denn, dass das Schalentier besiegt ist? Ich habe zwar alles getan, um das Mistvieh auszuradieren, aber für wie lange? Schläft ER, oder lauert ER noch irgendwo im Hintergrund?

Ein *festgestelltes großflächiges carzinom in situ* wäre für mich zwar im Moment eine riesengroße Erleichterung, aber es ist Krebs. Ich will es nicht schön reden.

Jetzt gehe ich mal auf Deine Gedanken ein.

Wenn man älter wird, kommt eine gewisse Portion Lebenserfahrung dazu. Manchmal auch geprägt mit Vergangenheitsbewältigung. Was man in den vergangenen Jahren bewältigen musste, stößt einen manchmal bitter auf. Dann stellt man sich die Fragen *Warum ausgerechnet ich? Habe ich nicht schon genug mitgemacht?“

Ich glaube, da stehe ich nicht alleine da. Es geht vielen Frauen so. Aber ich würde einen Teufel tun, mir was anzudichten, was ein Anderer verbockt hat. Auch ich bin gerannt, weil ich mit einem Alkoholiker verheiratet war. Der alles zerstört hat, ohne Rücksicht auf seine Familie. JA, ich bin gerannt. Es war Selbstschutz für meine Kinder und für mich. Wir haben überlebt. Ich hoffe, er ruht in Frieden. Verzeihen, kann ich ihm nicht.

Seit der Diagnose höre ich mehr auf meinen Körper. Er sagt mir doch, wie er sich fühlt.
Auch ich habe meine Brüste gespürt. Ich habe auch Abschied von meinen Brüsten genommen. Habe mich sehr lange mit dem Thema auseinander gesetzt. Kein *Holz vor der Hütte* heißt doch nicht mehr, dass ich keine Frau bin.

Mein Vater sagte mir immer vor meinen Operationen, die ich hatte, denke positiv Mädchen. Er war ein Weiser Mann. Vieles fällt leichter dadurch. Ich versuche es auch in anderen Lebenssituationen umzusetzen. Gelingt mir nicht immer, ich arbeite dran.

Wünsche Euch allen, ein ruhiges Wochenende.

Dyara
__________________
Die Zukunft hat viele Namen. Für die Schwachen ist sie die Unerreichbare. Für die Furchtsamen ist sie die Unbekannte. Für die Tapferen ist sie die Chance. (Victor Hugo)

Es geht im Leben nicht darum, zu warten, dass das Unwetter vorbeizieht. Es geht darum, zu lernen, im Regen zu tanzen. (Zig Ziglar)