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Alt 03.05.2006, 11:56
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Zauberblume Zauberblume ist offline
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Standard AW: Und wieder ein Neuzugang!

Hoi z'samma (so spricht man hier),

endlich scheint auch in Österreich wieder die Sonne - juchee. Nur ich schniefe mit einer Angina in der Gegend rum und zu allem Überdruss macht sich noch ein Herpes an meiner Lippe zu schaffen. Alles Ablenkungsmanöver, aber die bringen Feind Krebs nichts!

@ Netiba

Hallo liebe Netiba! Super, dass Dein Tumor so gut auf die Behandlung anspricht!!! Nur noch 2 Zyklen - Du Glückliche! Toi-toi-toi dafür. Du schreibst, Du hättest ein Enzympräparat zur Stärkung der Abwehrkräfte und Natriumselenit bekommen. Haben Dir das die Ärzte verschrieben? Oder an wen muss man sich zur ergänzenden Behandlung wenden. Ich habe das Gefühl, dass sich die meisten Schulmediziner zumindest während der Chemozeit eher gegen eine ergänzende Behandlung aussprechen - mit dem Argument: Was mir hilft könnte auch den Krebszellen helfen...Ich weiß nicht, wie ich mich da aufstellen soll!?

@ Renate:

Jetzt sitzt Du bestimmt gerade in der Chemoanmulanz und lässt Dir Deinen Giftcocktail verabreichen. Moment - ich schicke Dir flux einen großen Sack positiver Energie:

Von wegen unbescheiden! Du weisst doch: Brave Mädchen kommen in den Himmel, böse überall hin! Ich drücke Dir jedenfalls die Daumen, dass sich nicht wieder ein Fieber breit macht. Aber auch dann positiv denken: Wird der Krebs halt prima geröstet! Krebsrot- Krebs tot! Ich muss nächsten Mittwoch wieder hin auf nen EC-Cocktail (ist der eigentlich mit Alkohol...?). Mir graust es ein wenig davor - letztes Mal musste ich mich ja fast im Stundentakt übergeben. Ich *hasse* das. Naja, muss ich mir halt vorstellen, ich würde lauter tote Krebszellen erbrechen.

Jau - Hausarrest ich ätzend. Ich bin da leider ein wenig zu unvorsichtig. Beim ersten Mal sind die Leukozyten auf unter 1000 gesunken. Bin trotzdem ins Theater und die Krabbelgruppe gegangen. Dafür hat es mich jetzt halt erwischt. Zum Glück noch ohne Fieber und Antibiotika. Aber es ist ja ein Hausarrest auf Zeit. Versuche, es Dir möglichst hübsch zu machen.+

Wie es mir geht? Ich würde sagen, ganz gut. Die Erkältung ist halt lästig, aber ansonsten fühle ich mich fit. Würde haltr super gern wissen, ob sich etwas getan hat in meiner Brust. Blöd ist halt, dass ich niemanden habe, der mich von Anfang an untersucht und den Verlauf kontrolliert hätte.

Wie ist es Dir bei der Chemo und danach ergangen?

@ Andrea

Ich habe mir dazu mehrere Meinungen angehört und genauso viele Antworten bekommen. Es gibt Verfechter der neoadjuvanten Chemo und welche, die auf die herkömmliche Methode (erst OP, dann Chemo) schwören. Soweit ich das verstanden habe, kann man bis zu einer Tumorgröße von 2 cm brusterhaltend operieren, wobei es egal ist, ob der Tumor von vornherein so klein war oder durch die neoadjuvante Therapie verkleinert wurde. Bei sogenannten multizentrischen Tumoren (mehrere Herde in der Brust) ist das nur dann möglich, wenn alle Herde/Tumore sich in einem Brustviertel befinden. Untersuchungen haben gezeigt, dass Frauen mit einer brusterhaltenden OP (und dem vollen Behandlungsprogramm wie Chemo, Strahlen etc.) keinen Überlebensnachteil haben im Vergleich zu Frauen, denen die Brust amputiert wurde.

Mir wurde dieses Vorgehen in Hinblick auf mein geringes Alter (keine Ahnung warum) empfohlen. Im Vordergrund steht für mich nicht die Aussicht auf eine brusterhaltende OP (obwohl das natürlich klasse wäre), sondern die Chance zu sehen, ob der Tumor auf die Chemo anspricht. Diese Erfolgskontrolle hat man natürlich nicht, wenn der Tumor vorher entfernt wurde.

Für beide Wege (Chemo und dann OP bzw. OP und dann Chemo) gibt es gute Gründe und beide Wege sind absolut vertretbar. Die Frage der Brusterhaltung muss wohl davon getrennt betrachtet werden: Heute werden aber ca. 70 % der OPs brusterhaltend durchgeführt.

Ich habe auf mein Bauchgefühl gehört und mich für die neoadjuvante Chemotherapie entschieden.

@ Sonja:

Wie gut, dass Deine Mama eine solche tolle Unterstützung durch Dich hatte, auch wenn ihr das vielleicht in der Situation nicht immer recht war! Aber das Resultat zählt. Super toll, dass Deine Mutter es geschafft hat, den Krieg zu gewinnen! Ich kann mir (noch) nicht vorstellen, wie es für mich als Frau ist, eine Brust zu verlieren. Mein Gefühl sagt mir jedoch, dass ich auch die zweite mit Kusshand hinterherwerfen würden, wenn ich dadurch wieder gesund würde. Mein Sohn und mein Freund brauchen in erster und einziger Linie mich, nicht meine Brüste.

@ Alle:

Upps, der Kurze ist wieder wach und hat Hunger! Also ran an den Herd.
Ich wünsche Euch einen zauberhaften Nachmittag mit vielen guten Gedanken!

Sandra
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