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Alt 26.10.2003, 21:24
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Standard Behandlungsmöglichkeiten bei Leberkrebs

Lieber Andreas, lieber Rainer,
ich habe Eure Artikel nur überflogen, trotzdem sind mir während des Lesens Tränen in die Augen gestiegen, da das Schicksal Eures Vaters mich sehr an das meines besten Freundes (Chunyi) erinnert hat.
Er ist im April diesen Jahres mit 17 Jahren an Leberkrebs gestorben.
Vor jetzt ca. einem Jahr, im November 2002 bekam ich eine Nachricht von meiner besten Freundin zuhause (ich bin zu dem Zeitpunkt im Ausland zur Schule gegangen) dass Chunyi schon seit einiger Zeit nicht mehr in der Schule gewesen sei, und als sie ihn das letzte Mal gesehen hätten mit wahnsinnigen Bauchschmerzen aus der Schule nach Hause geschickt wurde. Kaum jemand wusste zu dem Zeitpunkt, dass er seitdem in einer Klinik in Essen behandelt wurde. Die Ärzte haben einen Lebertumor jedoch keine Methastasen festgestellt und den Tumor operiert. Ich habe vorher mit ihm telefoniert und er war guter Dinge und der Überzeugung im Januar wieder nach Hause zu dürfen, da er die Zeit der Krankheit im Krankenhaus und bei seinen Eltern zubringen sollte.
Ich telefonierte auch kurz nach der Operation mit ihm, und die Ärzte hatten ihm bestätigt, dass er vorraussichtlich schon im Januar wieder zur Schule gehen könne.
Diese Prognose änderte sich jedoch schlagartig als man bei einer Nachuntersuchung im Januar nicht operative Methastasen in der Lunge festellte und wenig später einen Hirntumor. Der Hirntumor wurde operiert und eine Chemotherapie begonnen.
Die Chemotherapie schlug an, Lungen- und Hirnmethastasen blieben unverändert. Jedoch der Lebertumor zeigte sich agressiver als erwartet. Ende März rief er mich an und teilte mir mit, dass die Ärzte ihm eröffneten, dass er keine Monate mehr zu Leben hätte. Seinen Eltern wurde gesagt 'wir geben ihm noch 21 Tage'.
So war es dann auch. In der Nacht zu diesem 22.Tag wurde er von den Qualen des Krebs und der Unverträglichkeit des Morphiumflasters, welches ihm die letzten Tage nur noch erschwerte erlöst.

Auch ich frage mich auch häufig wie die heutige Medizin z.B. Männer in Frauen verwandeln jedoch nicht häufig auftretende Krankheiten, wie in diesem Falle Krebs, heilen kann.
Ich bin den Leidensweg meines besten Freundes nicht so hautnah mitgegangen wie ihr den eures Vaters, jedoch habe ich das ganze halbe Jahr in engstem Kontakt zu ihm und seiner Familie gestanden und tue dies auch jetzt noch.
Das einzige was mich in dieser Situation noch aufheitern kann ist der Gedanke dass es ihm besser geht und er nicht mehr Leiden muß.

Ich wünsche Euch weiterhin viel Kraft

Vicky
feitschy@hotmail.com
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