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Alt 19.01.2008, 13:18
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Rudolf Rudolf ist offline
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Standard AW: Angst vor Kontrastmittel

Hallo Sigrid,
Hans hat Dir ja schon ausführlich geantwortet.
Meine Erfahrung mit MRT ist: ich habe die Infusion des Kontrastmittels nicht gespürt.

Röntgen und MRT sind grundsätzlich unterschiedliche Untersuchungsverfahren, deshalb brauchen sie auch grundsätzlich unterschiedliche Kontrastmittel. Negative Erfahrungen mit jodhaltigen Kontrastmitteln kann man nicht prinzipiell auf gadoliniumhaltige übertragen.

Röntgen (inkl. CT) arbeitet mit Strahlen. Sie sollen bestimmte Strukturen im Körper abbilden. Nun ist aber Blut nicht so ganz leicht von anderen Flüssigkeiten (Bauch) zu unterscheiden. Röntgenstrahlen werden von optisch dichtem Material (Knochen, Metall) reflektiert. Das wird auf dem Bild weiß. Verbessert wird die Abbildegenauigkeit mit eimen Metall im Blut. Dazu hat sich Jod, natürlich in gelöster Form, bewährt. Da es vom Körper in ionisch gelöster Form leicht aufgenommen wird (man braucht es ja auch, ein wenig), kommt es bei einem Überangebot leicht zu heftigen Reaktionen.
In der komplex gebundenen Form ist kein freies Jod im Kontrastmittel vorhanden. Trotzdem reagieren manche Menschen sehr sensibel und übermäßig darauf. Warum das so ist, weiß ich nicht. Aber ist ist absolut verständlich, daß Du es jetzt meiden wirst.
Beim Lungen-CT ist es auch nicht nötig. Lungenmetastasen werden eindeutig abgebildet. Aber bei den Lymphknoten im Lungenbereich hat es wohl Vorteile. Lungen-CT lasse ich meisten ohne Kontrastmittel machen, obwohl ich nie Probleme hatte. Gespürt habe ich kurz das Einlaufenlassen und dann einen metallischen Geschmack auf der Zunge.

MRT dagegen arbeitet mit einem starken Magnetfeld. Deshalb verschließt man alle persönlichen Gegenstände wie Armbanduhr usw. in einem weit genug entfernten Fach. Man geht also weitgehend metallfrei (Goldzähne sind erlaubt) in die Röhre. Als Kontrastmittel zur Verbesserung der Bildqualität eignen sich Eisen, das ja sowieso im Blut ist, und Gadolinium, das ebenfalls auf das Magnetfeld reagiert.
Es werden immer 2 Untersuchungen gemacht, mit Kontrastmittel und ohne. Manchmal auch mehr, mit unterschiedlichen "Frequenzen".

Über die Toxozität fand ich bei Wikipedia dies (Markierung von mir):
"Intravenös applizierte Lösungen von freien Gadolinium-Ionen wirken akut toxisch. Von der Toxizität betroffen sind unter anderem die glatte und die quergestreifte Muskulatur, die Funktion der Mitochondrien und die Blutgerinnung.
Die Toxizität von freiem Gadolinium ist als hoch einzustufen. In komplexierter Form, so wie das Gadolinium in den zugelassenen Kontrastmitteln vorliegt, ist es dagegen unter Berücksichtigung der Kontraindikationen im Allgemeinen gut verträglich."

Ich war inzwischen 4 x in der Röhre und hätte von der Kontrastmittelinfusion nichts gemerkt, hätte nicht er Arzt jeweils gesagt, daß er jetzt die Infusion beginnt.
Wie Du es verträgst, kann man nicht voraussagen. Jod hat Einfluß auf die Schilddrüse, Gadolinium nicht.
Alles Gute
Rudolf
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Ich habe Krebs - aber ich bin gesund!
(Nieren-Op. Nov. 2000, Mistel seit Sept. 2001, anfangs >15 Lungenmetastasen, seit 2003 noch eine, seit 2006 ruhend, 2018 operativ entfernt)

Ich kämpfe nicht gegen den Krebs, sondern für das Leben.
Nein, ich kämpfe nicht, ich lebe!
Mein Krebs ist nicht mein Feind, er ist Teil meines Körpers. Ich will ihn verstehen.
Angst ist Gift für den Körper . . . . . und noch mehr für die Seele.
Entscheiden Sie sich für das Leben, sagte eine Psychologin . . .
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