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Alt 02.06.2009, 12:22
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Sibylle Sibylle ist offline
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Registriert seit: 05.05.2009
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Standard AW: Krebs und Alltag, Ehepartner

Hallo an alle,
wie vermisse ich meinen stupiden, schönen, normalen Alltag...seit bei mir Anfang März die Diagnose Eierstockkrebs (bzw. Bauchfell) gestellt wurde, genieße ich den Alltag, wo ich kann.
Meine Familie geht ganz gut damit um, ich bin ihr ewig zu Dank verpflichtet, was die alles für mich tun. Mein Mann und ich haben einen Sohn, der bei der Diagnose erst 3 Monate alt war - ich musste Hals über Kopf abstillen und seitdem ist der Kleine bei meinen Schwiegereltern "zuhause", da es für uns zu unsicher ist, ihn über Nacht zu behalten (falls ich ins Krankenhaus muss) und ich körperlich so geschwächt bin, dass ich ihn alleine gar nicht mehr pflegen könnte. Mein Mann muss ja auch noch arbeiten. Ihm geht es ganz schön an die Nieren, meine Krankheit - da malt man sich ein schönes Leben aus und dann so etwas. Wir standen/stehen mit Anfang 30 ja erst am Anfang unserer Planung, bzw. sollte dass alles jetzt losgehen. Und dann so etwas.
Zum Glück wohnen seine und meine Familie im gleichen Ort, d.h. wenn es mir nicht gut geht, ist immer einer für mich da. Sei es als Aufpasser oder als Fahrer. Zu den Chemos und CT/MRT usw. musste ich auch nie alleine. 4 Ohren hören mehr als 2, sage ich mir. Nur ganz zum Anfang, als ein Internist mir seinen Verdacht ohne Warnung entgegenkloppte, da war ich alleine und dementsprechend fertig. Meine Mutter kam zum Glück sofort ins KH.
Mir tut es gut, nicht alleine zu sein, obwohl das eigentliche "Kämpfen" ja doch ganz alleine durchgestanden werden muss.
Wenn ich mich körperlich dazu in der Lage fühle, versuche ich, unseren kleinen Alltag zu schmeißen, und sei es nur aufräumen, kochen usw. Das gibt so ein schönes Gefühl von Normalität!!! Als ob man gar nicht krank sei!
Ich wünsche Euch und uns alles Gute!

Liebe Grüße, Sibylle
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