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Alt 19.05.2005, 00:11
Gast
 
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Standard was soll ich tun

Liebe Andrea, liebe Suzan,

Eure Zeilen haben mich sehr bewegt. Bei meinem Mann wurde vor ca. fünf Wochen Speiseröhrenkrebs diagnostiziert, nicht operabel. Er ist im Moment im Krankenhaus,wo er Chemo bekommt. Die Diagnose hat mich wie ein Schlag getroffen, bin die ersten Wochen ständig in Tränen ausgebrochen. Jetzt habe ich mich etwas gefasst, wohl auch deshalb weil es meinem Mann seit der Chemo etwas besser geht. Er kann wieder feste Nahrung zu sich nehmen, was vorher gar nicht möglich wahr. Ich traue mich nicht, mit ihm über die ernste Prognose zu sprechen. Er ist so optimistisch, und ich habe das Gefühl, er verkraftet es derzeit nicht. Die Ärzte geben nur sehr zögerlich Auskunft, eigentlich nur auf Nachfrage. Da mein Mann Engländer ist, versteht er auch nicht alles. Der behandelnde Arzt hat deshalb mit mir allein gesprochen und meinte ich sollte ihm nicht die genaue Diagnose (Größe des Tumors, Befall der Lymphknoten) mitteilen, dass wäre nicht gut für ihn. So bin ich im Zwiespalt, aber fühle mich auch schrecklich, ihm nicht die volle Wahrheit zu sagen. Jedenfalls versuche ich mein bestes ihn aufzumuntern und er ist so unheimlich tapfer (zumindes nach außen, wer weiß schon genau, was in einem schwerkranken Menschen vor sich geht).

Nach der dritten Chemo, soll nochmal nachgeschaut werden, wie der Tumor sich entwickelt hat. Wir wollen uns auf jeden Fall auch noch eine zweite Meinung einholen.

Oft habe ich ich einfach ganz schreckliche Angst meinen Mann zu verlieren. Aber ich fühle mich nicht mehr so alleine, wenn ich hier im Forum "bin". Aber es macht mich auch traurig zu lesen, was ihr zwei während der letzten Zeit alles durchmachen musstet. Ich wünsche Euch weiterhin viel Kraft und Mut!

Eure Angela
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