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Alt 25.03.2006, 22:24
Benutzerbild von Susanne28
Susanne28 Susanne28 ist offline
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Registriert seit: 20.02.2006
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Standard AW: Pancoast Tumor

Hallo ihr Lieben,

war selten hier in letzter Zeit... ich weiß gar nicht wo die Zeit immer hinfliegt...
Mein Vater hat die Pneumonie gut überstanden, aber sie hat ihn tierisch geschwächt, er kommt nur langsam wieder auf die Beine... Anfang der Woche durfte er seit fast 4 Wochen das erste Mal nach Hause- das war das schönste Geburtstagsgeschenk! Leider ist er seit Donnerstag zwecks Chemo wieder in KH, aber vielleicht kriegen wir ihn Montag schon wieder zurück und dann für knapp drei Wochen! Das letzte CT war super - der Tumor ist sichtbar kleiner geworden, von nur einem Zyklus! Seit einer Woche wird er jetzt auch bestrahlt und verträgt bislang alles recht gut. Ich bin jetzt wirklich optimistisch.. denn sogar die Ärzte sind es... Wenn ich dran denke, dass uns vor drei Wochen von lebensverlängernden Maßnahmen im Falle einer Krise abgeraten wurde, kann ich den Verlauf jetzt kaum fassen.... aber es werden wohl noch viele Stolpersteine im Weg liegen...
Die Grundsituation ist momentan recht schwierig, besonders als er zu hause war. Er kann sich kaum konzentrieren, bekommt vieles nicht mit und trotzdem wird es ihm überlassen die Medikamente richtig einzunehmen. Wir hatten im Krankenhaus schon mehrfach darauf hingewiesen, dass es da Probleme gibt- bei Schmerzattacken hält er sich nicht an die Verordnungen, uns gegenüber verdreht er alles - Absicht oder Unwissenheit?! ich weiß es nicht... es kam fast zum Eklat ("ihr nehmt mir meine Tabletten weg!"). Die entlassen wirklich jemanden aus dem Krankenhaus ohne zu erklären wann er was zu nehmen hat... ich habe ihm jetzt nach Rücksprache mit dem Arzt eine Liste zum Eintragen erstellt, wo ich auch die "nach Bedarf Tabletten" gleichmäßig eingeteilt habe... jetzt haben die Tabletten endlich eine Chance richtig zu wirken und er kommt sogar mit weniger Zusatz -Tabletten aus..... In der Liste stehen bestimmt 12 Termine, und im KH teilen sie das nur nach Mo, MI,Ab, Na ein, wie soll sich da denn jemand merken wann er was nehmen soll?! Ich finds nur unmöglich.
Ein weiteres schwerwiegendes Problem ist, dass mein Vater unter regelrechten Panikatacken leidet. Einmal die ist es die Angst vor Atemnot (die er durch die Pneumonie hatte, jetzt gibt es organisch keinen Grund mehr dafür), und die er auch promt bekommt, wenn z.B. kein Sauerstoffgerät greifbar ist. Zum Glück hat er ein stationäres sowie mobiles Sauerstoffgerät verordnet bekommen, so dass wir das ganz gut im Griff haben. Schlimmer sind die allabendlichen Atacken, die er an nichts konkretem festmachen kann... Dagegen bekommt er Psychopharmaka. Im Krankenhaus haben sie es bis jetzt nicht geschafft eine psychologische Betreuung zu organisieren, jetzt werde ich doch mal Kontakt zu einer örtlichen Selbsthilfegruppe aufnehmen. Irgendwie hab ich gedacht wir kommen auch so klar, aber langsam merke ich wie ich auch selbst ganz verrückt werde und wenn es nur mal wieder wegen des besch..... Krankenhauses ist. Die sind so dermaßen unzuverlässig und unfähig.... Mein Leben dreht sich seit dem 7.2 nur noch um Krankheit und Job, und darauf beschränken sich auch die sozialen Kontakte, naja zum Glück gibts ja noch Telefone... außerdem hab ich das üble Gefühl, dass ich dem ersten, der es wagt in meinem Beisein zu rauchen die Zigarette aus der Hand schlage oder gar schlimmeres antue... . Aber egal, hier solls nicht um mich gehen..
Tja, das ist so der Stand der Dinge bei uns. Eigentlich hab ich wirklich keinen Grund mich zu beklagen, meine Ma und ich strotzen wirklich vor Optimismus und ich denke damit ist alles in den Griff zu kriegen!!!!!!!!!!
Hoffe bei euch ist alles weitestgehend in Ordnung, muss mich mal einlesen, was in letzter Zeit passiert ist....

Ganz liebe Grüße,
Susanne, jetzt 29.
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