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Alt 09.04.2012, 07:07
Alpenveilchen Alpenveilchen ist offline
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Standard AW: Mein Bruder hat Krebs

Liebe Adlerin,

ich verstehe, dass Du in einer sehr schwierigen Situation bist, mit aller Unsicherheit und der begrenzten Information über die Prognose/Aussichten nach der Diagnose, die Dein Bruder bekommen hat. Als Schwester bist Du einerseits einbezogen, andererseits nicht. Aber natürlich kreisen Deine Gedanken um Deinen Bruder und was das jetzt alles für das weitere Leben, sowohl Deines als auch seines, bedeuten mag. Du schreibst auch, dass Du im Moment genügend eigene Probleme hast, die Dich belasten und die Entscheidungen von Dir verlangen.

Ich würde Dir empfehlen, Dich auf eine unterstützende Rolle einzustellen. Versuche einfach, für Deinen Bruder dazusein, ihm zuzuhören und wenn es geht, die Situation zu erleichtern. Oft sind es Kleinigkeiten im Alltag, die eine grosse Hilfe sein können.

Lege Dir selbst keine Verantwortung für seine Krankheit und deren Behandlung auf die Schultern. Die Entscheidungen muss er alle selbst zusammen mit den Ärzten fällen. Wenn Du es schaffst, ein gutes Vertrauensverhältnis zu Deinem Bruder aufzubauen, will er vielleicht mehr mit Dir darüber sprechen, was die Ärzte gesagt haben. Es kann jedoch sein, dass es einige Zeit braucht, bis Dein Bruder so weit ist, dass er darüber reden kann und mag, und diese Zeit musst Du ihm geben.

Versuche also einfach für ihn da zu sein, eine Stütze zu sein und ihn alles in seinem eigenen Takt verarbeiten zu lassen. Vielleicht hat er eine zeitliche Prognose bekommen, die er selbst erst einmal verarbeiten muss, bevor er darüber sprechen kann und will. Also gebe ihm die Zeit, und zeige ihm einfach, dass Du für ihn da bist, wenn er etwas braucht.

Ganz liebe Grüsse
vom Alpenveilchen
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