Thema: gentest
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Alt 04.12.2002, 08:45
Gast
 
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Standard gentest

Hallo Ihre beiden,
ich schließe mich den Gedanken meiner Vorrednerin an. Die Frage nach der Gentestung ist aber natürlich ein Anliegen derer, die bisher keine Krebsdiagnose haben und hoffen, etwas zu finden, um sich davor schützen zu können. Der Anteil der vererbbaren Brustkrebsarten ist insgesamt wohl aber nur so klein, daß ich mich frage, was dabei rauskommen soll. Es gibt reichlich Brustkrebsdiagnosen ohne Gendefekt, reichlich andere Krebsarten ohne nachgewiesene Vererbarkeit und kein Mensch weiß bisher, was diese Befunde wirklich auslöst. Und kein Mensch weiß, warum bei den wenigen erblich vorbelasteten Frauen auch wieder nur wenige die Diagnose bekommen und andere nicht. Also, meiner Ansicht nach, bringt das Wissen nach einem positiven Gentest nicht die Lösung, sondern nur noch mehr Probleme, nämlich für die Noch-Nicht-Betroffenen.
Die momentan einzige Lösung, nicht an Krebs zu erkranken - ich muß hier auch mal krass werden - ist doch nur der eigene Tod vor Ausbruch einer Krebsdiagnose. Aber das ist doch wohl zu blöd, oder?
Ich habe durch meine Erkrankung gelernt, daß es auch noch ein 'Leben vor dem Tod' gibt, ob mit Krebs oder ohne. Wichtiger angesichts der Ängste des Lebens ist m.E., sein Leben bewußter, gesünder und verantwortungsvoller für sich selbst und andere zu gestalten. Ich könnte auch eine Wahrscheinlichkeitsberechnung beim täglichen Weg zur Arbeit von der Straßenbahn überfahren zu werden erstellen lassn. Was würde ich dann tun? Vor lauter Angst, daß sie mich irgendwann mal erwischen könnte, nicht mehr zur Arbeit fahren, gar nicht mehr aus dem Haus gehen?
Gruß von Robie
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