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Alt 04.07.2015, 19:03
Hija de la luna Hija de la luna ist offline
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Standard AW: Stadium pT3b, steigender TM 6 Wochen nach Chemo

Vielen Dank! Die guten Wünsche gebe ich gerne zurück, kann man ja immer brauchen. Danke auch für den Hinweis bezüglich Vlinder, sollte meine Mutter sich anderswo behandeln lassen wollen, komme ich gerne darauf zurück.

Erfreulich ist, dass sie nach ein paar durchgeweinten Tagen mit zuviel Süßem wieder Mut gefasst hat, was ich wirklich essentiell finde. Sie hat beschlossen, bis zum nächsten Termin daran zu glauben, dass der erhöhte TM vom Avastin kommt. So hat sie sicher ein paar leichtere Wochen, als anders.

Die Avastinnebenwirkungen sind mittlerweile einigermaßen unter Kontrolle (der Blutdruck war auf über 200 gestiegen!), seither sind auch die schrecklichen Kopfschmerzen weniger geworden.

Trotzdem ist sie insgesamt schon recht schwach für ihre Verhältnisse, braucht nach kurzen Gehstrecken immer wieder Sitzpausen. Heute waren wir zusammen einkaufen, sie links und rechts bei je einer Enkelin eingehängt, danach musste sie sich hinlegen. Vor gut einem Jahr haben wir noch gemeinsam Estland unsicher gemacht und sie war problemlos 10, 12 Stunden auf den Beinen, dabei muss der Mist schon da gewesen sein. Alles so unfassbar schnell.

Parenterale Ernährung ist GsD noch kein Thema (ich fürchte die psychische Belastung), sie hat seit der OP zwar 10kg abgenommen, war davor aber etwas füllig und ist daher derzeit nicht Gefahr, gar zu dünn zu werden. Außerdem hat sie einen wirklich fiesen Stoffwechsel, der verwertet wie es nur geht. Auch kann sie nach wie vor in ausreichendem Ausmaß essen, manchmal sogar mit etwas Appetit.

Aus Trotz und dem Wunsch nach Normalität und schönen Erlebnissen haben wir ein paar Tage gemeinsamen Urlaub gebucht im Spätsommer, die Vorfreude kann nur gut tun. Viel besichtigen wird nicht drin sein, aber ein genüsslicher Espresso auf einer schönen Piazza und eine leichte Brise um die Nase ist auch Lebensqualität.

Gott sei Dank haben wir nun auch einen gangbaren Weg für die Einholung einer Zweitmeinung gefunden, der mit dem Bedürfnis meiner Mutter nach möglichst wenig Information vereinbar ist: Ihr wunderbarer Hausarzt nimmt das in die Hände und hat auch schon mit Berlin Rücksprache gehalten.
Der behandelnde Onkologe kommt, soweit ich weiß, auch gut mit Zweitmeinungen zurecht und berücksichtigt Patientenwünsche in seiner Behandlung. Ich hoffe, wir können diesen Weg gehen, weil meine Mutter sich in diesem Krankenhaus sehr wohl fühlt und dieses Kriterium bislang über alles stellt. Das muss ich natürlich respektieren, auch wenn ich selbst vermutlich anders handeln würde; ich möchte sie unterstützen, nicht bevormunden.

Ich danke euch noch einmal vielmals für den Anstoß und die sehr klaren Worte (flipaldis ), die mir geholfen haben, die Zweitmeinung ein wenig deutlicher als vielleicht sonst vorzuschlagen. Einen Versuch ist es wert, schon allein, um alles versucht zu haben.

Verzeiht den Roman, ich konnte mich noch niemals kurz fassen.

LG Trixi
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