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Alt 28.02.2013, 01:16
Eagle-Eye Eagle-Eye ist offline
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Standard AW: Wir stellen uns mal vor (ich und der Krebs)

Hallo Ihr Lieben,

ich meld mich nach kurzer Zeit wieder. War ja am Dienstag bei der Nachsorge - Blut abgezapft, Bauch abgetastet - Ultraschall bleibt beim 11.3., da Dienstag das Gerät sozusagen belegt war durch andere Patientenuntersuchungen.

Als die Ärztin mir unterhalb der Rippen den Bauch abtastete hab ich so einen Würgereiz bekommen, dass ich wirklich zutun hatte, um mir nicht nochmal alles durch den Kopf gehen lassen zu müssen. Sie sagte, dass erstmal nichts zutasten sei, aber wir müssten mal die Blutwerte abwarten. Ich find manche stellen im Bauch (gerade da wo oftmals beim Reindrücken die Übelkeit kommt) etwas "fester". Aber ich bin eben nur ein Laie... vielleicht sind das auch nur die Narben im Bauch und das mit der Übelkeit... empfindlicher Magen...

Am Mittwochnachmittag war ich zu einem Seminar zum Thema Fatigue. Es war aber mehr eine Gesprächsrunde zum Austauschen und auch wenn ich die Jüngste dort war, war es schon krass zusehen, dass es anderen genauso geht wie mir mit dem Schlafen. Man legt sich abends normal hin, schläft ne Stunde und ist dann zwar hundemüde, aber wach bis in die frühen Morgenstunden. Auch ihnen geht es so, dass sie Sprüche hören wie: Leg dich doch hin und schlafe wie ein normaler Mensch. Aber das ist echt nicht möglich.

Meine Onkologin wollte mich ja am Dienstag wieder "gesund"schreiben.... Sie schaute in die Akte, sagte: "Letzte Chemo war im August, spricht nichts gegen das Arbeiten". Polyneuropathie, Fatigue, Bauchprobleme - waren ihrerseits über Bord geworfen worden. Ich rief dann die Brandenburgische Krebshilfe an, die mir sagten, dass ich der Ärztin (wenn ich es mündlich nicht hinbekomme) eine Mail schicken solle. Gesagt getan und sie lenkte dann auch ein.

Vorhin der nächste Schock - Brief vom Anwalt unseres Vermieters... Wir hatten ja die Miete gekürzt und da mehr als zwei Monatsmieten einbehalten wurden (wenn man die Kürzungen aufrechnet), behalten sie sich eine Kündigung vor. Dann standen da so viele Lügen. Wir wären am Schimmel selbst Schuld aufgrund von falschem Lüften.... und ob wir überhaupt eine Telefonsteckdose im Haus benötigen würden... etc. etc. Wir mussten uns provisorisch eine Leitung im Keller legen lassen und von dort nach oben in den Wohnbereich haben wir es dann selbst gelegt, da der Vermieter nichts machte. Im Keller mussten wir Eimer hinstellen, da Abwasser runtertropfte, Fenster und Türen undicht - aber ist ja alles nicht wahr. Ich weiß schon jetzt, wie sehr mein Paps sich das zu Herzen nehmen wird. Und das sind die kirchlichen Vermieter. Ich krieg das ganze gar nicht aus dem Kopf, würde am Liebsten hingehen und fragen, ob sie sich nicht schämen - oder ich schreibe darüber einen Artikel.

Ich hoffe, dass es Euch gut geht.

Viele Grüße


Christin