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Alt 23.05.2002, 11:57
Gast
 
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Standard Hospiz und sanfter Tod

Hallo Tim,
habe deinen Beitrag zufällig gelesen. Deine souveräne Art mit dem Tod deines Vaters umzugehen finde ich erstaunlich, aber auch beeindruckend - auch wenn ich deiner Aussage bzgl. "Tod und Sieg" nicht zustimmen kann.
Auch bei meinem Vater wurde im Sept. 2000 (Darm)Krebs im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert. Ich hatte mich auch über Hospize etc. informiert und fand den Gedanken, dort eventuell Hilfe zu finden sehr beruhigend. Aber es kam (leider?) nicht mehr dazu - mein Vater starb schon im Dezember 2002 an einem Herzinfarkt! Sein Tod kam zu diesem Zeitpunkt für uns völlig überraschend, wir hatten keinen Chance, von ihm Abschied zu nehmen. Er war ausgerechnet an diesem Tag zur Chemotherapie im Krankenhaus, ist dort in der Nacht im Bad zusammengebrochen und wurde erst Stunden später gefunden. Die Vorstellung, daß er auf diese Weise und alleine sterben mußte, hat mich lange beschäftigt und tut es eigentlich immer noch. Inzwischen kann ich es jedoch einigermaßen akzeptieren und sehe auch, daß ihm durch diesen schnellen Tod vermutlich viel Leid erspart wurde. Trotzdem denke ich, daß die Trauerarbeit schwieriger ist, wenn man nicht bewußt Abschied nehmen konnte.
Dir alles Gute!
Petra
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