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Alt 21.02.2013, 15:03
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HelmutL HelmutL ist offline
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Standard AW: diagnose durch CT- pflaumengroßer Hirntumor

Hallo Monika,

das sind ne Menge Umstände, doch was deiner Mutter gut tut, macht es auch dir einfacher. Beides sollte sein. Das mit dem Cortison kenne ich aus eigener Erfahrung. Eine Treppe und ich war platt.

Sehr viel trinken ist ganz wichtig! Gerade wegen der Wassereinlagerung im Gewebe. Die Nieren brauchen den Anreiz. Vielleicht ist auch eine leichte ambulante Lymphtrainage möglich? Das sollte jedoch ein darin erfahrener Masseur sein. Da musst du dich halt vorher erkundigen. Bewegung ist auch sehr wichtig. Leider fällt gerade das Trinken und die Bewegung schwer bei Cortison. Wassergymnastik hat mir sehr geholfen. Wird bei deiner Mutter wohl eher nicht möglich sein. Doch auch passive Bewegung durch einen Physiotherapeuten hilft. Durch die Bewegung wird das Lymphsystem angeregt.

Wassertabletten sind zur Akutbehandlung gut und wenn gar nichts anderes mehr geht. Doch nach längerem Gebrauch neigen die Nieren dazu, ihre Arbeit einzustellen. Einnahme also nur unter strikter Kontrolle durch den Arzt. Penibel aufschreiben, was getrunken wird und auch genau messen, was ausgeschieden wird. Vielleicht geht das bei deiner Mutter.

Auch ein Rollator ist sehr hiflreich. Deine Mutter kann sich damit um vieles leichter in der Wohnung bewegen. Muss man ausruhen, hat man damit sogar einen Stuhl bei sich. Kleine Dinge, wie eine Tasse Kaffee, das Frühstücksbrötchen kann man damit alleine transportieren. Und, und, und .... Ich weiß, daß sich viele zuerst vehemend dagegen wehren. Einmal angenommen, geben sie das Teil nicht mehr her. So ein Teil gibt von jetzt auf sofort eine ungeheure Selbstständigkeit zurück. Auch ne Menge Entlastung für die Pflegenden.

Das Gewebewasser drückt auf die Organe. Besonders Herz und Lunge. Daher die ständige Müdigkeit. Alles, was die Ausscheidung der Gewebeflüssigkeit voran treibt, hebt auch die Lebensqualität deiner Mutter.

Wichtig für deine Mutter ist dabei auch, daß sie das Gefühl hat, es passiert was und sie liegt nicht nur teilnahmslos im Bett mit dem einzigen Aufreger der Gang zur Toilette. Sie kann selbst aktiv sein, nicht nur passiv. Das hebt das Selbstwertgefühl. So lange und so gut es geht.

Vielleicht sprichst du mal mit dem Arzt darüber? Es kann ja sein, daß du diese Möglichkeiten alle schon selber in Betracht gezogen hast und das eine oder andere auch schon abgewunken ist. Es waren nur jetzt meine Gedanken zu deinem letzten Posting. Ich weiß auch, daß das ne Menge Arbeit und Organisation bedeutet, doch vielleicht könnte es helfen, das Leben deiner Mutter ein bisschen leichter zu machen.


Liebe Grüße,

Helmut
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