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Alt 04.07.2005, 06:56
Gast
 
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Standard Sterben , jeden Tag ein bißchen mehr

Hallo ihr Lieben

Na das war ne Postladung, hoffen, dass wir niemand vergessen haben

Ja die Zeit wird nun noch mehr zur Mangelware.

Diese Stabilität von Willy treibt uns natürlich stundenlang raus an die Luft, weg von den 4 Wänden die wir in den letzten Jahren einfach zu stark um uns hatten, ja richtig gefangen gehalten haben. Wir fühlen uns im Moment frei wie ein Vogel. Wir geniessen nun wirklich endlich unsere gemeinsame Zeit, können uns nun endlich auch mal einen Ausflug gönnen und das tut gut, ne wahnsinnig, unbeschreiblich gut.

Zudem sind wir nun erst recht am Vorbereiten der St. Gotthard Tour die am Weekend vom 3.9. stattfinden soll. Wir versuchen es, was Verrücktes in einer total verrückten Lebensphase. Also ab durch die Mitte, wenn wir es nicht versuchen wissen wir auch nicht ob wir es schaffen oder geschaffte hätten, da würden wir dann immer uns hintersinnen warum wir es nicht gewagt haben. Zudem mussten wir feststellen, dass die Steigung nicht mal steiler ist wie der nächste Pass von uns der Passwang, im Gegenteil und es sind NUR 37 Kurven!!!!!

Wir sind irgendwie in einer paradoxen Situation zwischen Stuhl und Bank – Mami geht’s nicht sehr gut und Willy ist endlich stabil, keine Lungenentzündung und Fieberschübe seit bald mal 2 Monaten, einfach Luxus pur.

Also Mami ist nun wieder daheim – sie brauchten die Betten wegen der vielen Hitzeopfer (das kommt davon wenn man ständig Betten abbaut – sie haben in Basel in den letzten 5 Jahren weit über 400 Betten abgebaut!) - hat aber täglich Spitalexterne Hilfe, also Schwestern die täglich kommen. In der Klinik bekam sie noch Bluttransfusionen da sie noch immer diese Blutstörungen und die schwere Anaemie hat, eine Knochenmarkspunktion kann nicht gemacht werden, sie packt es nicht vom Herzen her da sie als inoperabel gilt. Mit der Transfusion sind sie zumindest auf ein Hb gekommen den sie beim Eintritt hatte, darüber hinaus ging gar nichts mehr. Reha wird keine gemacht, da eine Verbesserung nicht zu erwarten ist. Morgen gehen wir wieder zu ihr und schauen nach ihr, dann werden wir auch mit dem HA Kontakt aufnehmen – haben aber leider ein Problem, er hört per Ende Monat auf -, denn wir möchten schon wissen was los ist, sie vermuten anhand des Blutbildes nichts gutes, nur das Herz verhindert alles, die weiteren Abklärungen und nicht zuletzt sie selber, sie hat gesagt, sie würde keine Chemo oder Bestrahlung wie Willy machen. Die Docs in der Klinik haben mit mir über eine evtl. Chemo und Bestrahlung und mir die ganzen Probs. rundherum geschildert, sie hoffen ich kann Mami dazu bewegen dass sie ja sagt. Na da kennen sie Mami nicht!!!!

Das stimmt mich sehr, sehr traurig im Wissen, dass sie sich aufgibt bevor sie die Chance überhaupt ergriffen hat und doch muss ich es akzeptieren auch wenn sie erst 71 ist! Es tut aber verd. weh..... Abschied auf Raten bei den Menschen die du am liebsten hast, ausser deinen Kids. So muss ich von 3 Personen immer Abschied auf Raten nehmen, Willy, Pascal mit seiner CF und nun Mami.

Ansonsten sind wir voller Tatendrang..... und hoffe, dass unsere rollige Kätzin etwas Ruhe gibt, damit ich schlafen kann, denn nun gehe ich in die Haja!

Bis bald ihr Lieben eine guten Wochenbeginn euch allen, egal was kommt, machen wir das Beste daraus.

Liebste Grüsse aus Basilea eure Liz und Willy im Doppelpack
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