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Alt 25.07.2013, 10:39
tommy59 tommy59 ist offline
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Beiträge: 26
Standard AW: Habe gerade ein Déjà-vu

Hallo Ihr Lieben,

zunächst bedanke ich mich ganz herzlich für die lieben und aufbauenden Worte von Moni und happysad.

Heute muss ich mal wieder von der Seele schreiben was in den letzten Tagen so alles passiert ist.
Letzten Freitag war ich mit meiner Liebsten mal wieder in der MHH um den Befund vom PET-CT zu besprechen. Mir war auf der Fahrt dorthin, im Gegensatz zu meiner Frau, sehr unwohl weil ich Angst hatte etwas zu erfahren, was ich eigentlich nicht wissen wollte.
Der Onkologe hat uns dann zunächst den Befund so erklärt, dass es auch nichtwissende verstehen können. Es haben sich , wie schon befürchtet, zusätzlich zu den unverändert befallenen Lymphknoten mehrere Metastasen in der Lunge und zwei Metastasen in der Leber gebildet. Zusätzlich gibt es ein zurzeit nicht aktives Geschwür von mehreren Zentimetern Größe im kleinen Becken.
Auf meine Frage hin, ob man das Ganze nicht operieren könne kam die Antwort, dass dies nicht mehr geht.
Als Maßnahme wurde dann eine neue Chemotherapie, wieder mit CISPLATIN und diesmal zusätzlich mit TAXOL angeraten. Hierbei wurde dann auch gleich auf die Nebenwirkungen vom TAXOL hingewiesen. Weiterhin wurde uns mitgeteilt, dass die Therapie nicht für eine Heilung der Krankheit sondern lediglich für einen Stillstand sorgen kann.
Während meine Frau das ganze völlig teilnahms- und in meinen Augen auch gefühllos hinnahm hatte ich mehrfach das Gefühl jeden Moment vom Stuhl zu fallen. Mich hat das alles völlig überfahren und ich bin seither nicht mehr wirklich Herr meiner Gefühle.
Was ich nicht verstehe ist, dass wieder das Medikament CISPLATIN verwendet wird, obwohl es schon beim ersten Mal nicht gegen den Lymphknotenbefall geholfen hat. Weiterhin verstehe ich auch die Gabe von TAXOL nicht wirklich, da dieses Medikament, wenn ich es richtig verstanden habe, eigentlich für Patientinnen mit Brustkrebs entwickelt wurde.
Hat das denn bei meiner Liebsten dann überhaupt Sinn???
Außerdem sprechen die Onkologen doch immer von einer Lebensverbesserung. Wie soll die denn aussehen, wenn man bereits ein Bein verloren hat, demnächst die Haare verliert usw..
Im Gegensatz zu meiner Liebsten habe ich sehr große Sorgen, dass Ihr die Chemotherapie mehr schadet als Ihr zu helfen. Aber das liegt wahrscheinlich daran, dass ich in die Onkologie generell kein großes Vertrauen mehr habe.
So jetzt warte ich erst mal auf meine Frau, die gerade wieder in der MHH ist und sich einen Port setzten lässt.
Ich hoffe, dass das wenigstens gut geht.

Liebe Grüße
Thomas
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