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Alt 06.04.2006, 10:34
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sywal sywal ist offline
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Registriert seit: 01.04.2006
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Standard AW: Ich bekomme mein Leben nicht mehr richtig auf die Reihe

Hallo ihr lieben.
Bin gestern einmal etwas lauter geworden, was ich sonst tunlichst vermeide.
Mein engster Bekanntkreis weis, dass mir wieder ein dippel am oberschenkel gewachsen ist, und, dass ich diesmal einen chirurgen in der millionenstadt suche. Die letzte Sarkom-OP 2003 war ca. 2 Stunden von meiner wohnung entfernt, bin zur kontrolle mit der bahn gefahren, runtergefallen - gab an der wunde komplikationen.
Am sonntag kam eine liebe nachbarin, fragte kurz wie's mir geht und erzählte sofort von ihren rückenschmerzen. Ich hörte geduldig zu. Dann kam sie mit ihrem anliegen heraus. Ich soll mich mit der hausverwaltung wegen unserer gemeinschaftswaschküche herumärgern. Diesmal habe ich nein gesagt, diesmal kümmere ich mich um mich.
Dann hörte ich von einem guten bekannten, dass lutschtabletten (reines Natrium) bei einem BSDK geholfen haben sollen. Ich wagte es (sinnlos) zu unterbrechen, dass mein tumor am oberschenkel wächst. Am ende stellte sich heraus, das die lutschtabletten beim BSDK auch nicht......
Dann kam meine mutter, für sie habe ich das überspielen von alten platten auf CD übernommen, dass sie wieder ihre musik hören kann. Eine neue nadel für den alten plattenspieler zahlte sich nicht mehr aus. Sie war gut ein halbes jahr nicht mehr bei mir, immer bin ich zu ihr gefahren. Warum kommt sie auf einmal? Na, sie hatte angst um ihre schallplatten, wenn mir was zustösst....
Mein kleiner hund hat sich verändert. Er lässt zur zeit absolut niemanden an mich heran, fängt gleich zu bellen an, schläft genau unter mir, unter meinem bett. Leider sucht er jetzt auch öfter den körperkontakt - und hüpft dabei immer auf meinen fuss. Ein zeichen? Spürt er was? Spürt er, dass da gefahr lauert?
Gestern war ich in einer gruppe, welche sich mit "spontanheilungen" beschäftigt. Ich "glaube zu wissen", dass es so etwas gibt. Bin auf etwas eigenartige weise zu der gruppe gestossen, als der dippel wahrscheinlich schon in mir war, ich ihn aber noch nicht gesehen habe und kein thema war. Als ich mich für das nächste gruppentreffen im vorhinein entschuldigen wollte, bekam ich zu hören, ich brauche nichts zu machen, brauche keine OP. Eine freundin hätte auch einen dippel, aber in der brust, der wäre auch, durch beten, von selbst wieder vergangen.
So da hat es mir gereicht! Ich sagte klar und deutlich:
Solche kommentare sind verzichtbar. Ich glaube zu wissen dass es gott gibt, rede fast täglich mit ihm. Gott hat auch die menschen gemacht, also auch die chirurgen. Und wenn der chirurg, bei dem ich in 14 tagen termin habe kompetent ist, werde ich seine und gottes hilfe in anspruch nehmen. Basta!
Und ..... das tut mir heute noch gut.
Vielleicht hätte ich mich mit den CD's noch schnell tag und nacht beschäftigen, die "gesunde" hausgemeinschaft befriedigen, die lutschtabletten lutschen, den chirurgentermin absagen, freudig erregt das wachstum beobachten und zwischendurch die wohnung auf hochglanz polieren sollen. Dann hätte ich vielleicht vorbildlich mein haus bestellt. Aber diesmal bin ich gerne
der versager sywal
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